Urang Lia

Der Neuankömmling verlor schnurstracks das Gewicht, als sich die Spitze von Sylphim mit fast graziler Leichtigkeit einen Weg suchte, sein Rückgrat zu brechen. Nicht nur klatschte er auf den Boden und prellte sich die Nase.Nein seine Tasche schlitterte schnurstracks von seinem Körper und man konnte hören, wie darin wohl das ein oder andere Glasfläschchen zerberstete.
AhcXsas erwiderte das Geschehen mit einem feiksenden, herzhaften Lachen. So als würde man Slapstick Comedy pur erleben. Doch der Stein fand das gar nicht so witzig. Zum Glück konnte er nicht wirklich Riechen, was die Geruchssituation zwar angenehmer, aber nicht weniger ekelhaft machte. Er sah auf den Fremden hinab, dessen Erscheinung immer Bekannter vor kam, doch weit mehr machte ihn stutzig, wer da hinter ihm im Regen stand.Und damit meinte er nicht die Axtmörderin, deren Silhouette gerade noch einmal horrortastischer wurde, als sie vom Licht eines Blitzes untermalt wurde. Er zischte an der pinkhaarigen Schönheit vorbei und seine sonst eher smaragdene Farbe wich einem freundlichen Orange. "Golem!" frohlockte er, als er den trübsinnigen Lehmkörper sah, der ausdruckslos, das ganze Spektakel mit verfolgte.
"Golem ich wusste, der Stein war von dir!" Doch es rührte sich nichts. Der Lehm blieb stumm und das Gesicht eine stumme, ausdruckslose Maske. Ein bisschen, wie bei Supermodels, beachtete man die doch annähernd weibliche Gestalt des Erdwesens. Das Orange zog sich zurück und die Seelenflamme flackerte im Inneren des Steins auf. "Hörst du mich nicht?" Er schwebte um seine klotzige Bekanntschaft herum. Doch es schien die schlammige Kreatur nicht zu stören.
"Hey!" klang es mit einem sehr amerikanischen Akzent aus dem Haus heraus. "Hast duh nen Knall?" Der blonde Brillenräger richtete sich auf und wischte sich ein wenig Blut von der Nase. Dann tätschelte er nach seiner Brille, die bei dem Ausrutscher wohl ebenso herunter gestürzt war. "Gurl, offenbar wheist duh nischt whie stark duh bist. Isch whollte doch nur den Golem zurück bringen." Dann fand er sie und setzte sie sich auf die Nase. Stand langsam auf und klopfte sich den Dreck von der Jeans. Er drehte sich zu BeaniXs um und sah in ihr misstrauisches Gesicht. Leicht verzog er die Miene und ging lieber einen Schritt rückwärts. "Madam isch versischere ihnen, isch bin nicht auf Krawall aus. Aber dieses faszinierende Whesen dah hat misch nischt in Rhuhe gelassen und in der Stadt sagte man mir, dhas hier wohl ein paar Leute whonen, die sisch mit dererleih Dingen, Gesteine and so on, auskennen. Und Baby ist dieses Ding aus Steinen. Hat mir die halbe Praxis zerlegt, als es herein kam und alle verscheuscht. Und jetzt auch noch dieser Rhegen." Er stammelte ein bisschen, aber bedrohlich wirkte er definitiv nicht.
AhcXsas sah die Spritzen in der Tasche, welche auf den Boden gefallen war und klammerte sich an Beau fest. "Dogdo Nein." stammelte er. Scheinbar hatte der kleine AhcXsas jetzt schon Angst vor Impfungen und Nadeln. Typisch für Kinder.

"Was denn für ein Golem?", fragte Beanixs und drehte sich unwissendermaßen um. Erneut zuckte ein Blitz vom Himmel und erfüllte die Außenweltmit einem gespenstischem Licht, in welchem der Golem wie eine massive Gestalt aus Atlantis Next Topmodel auftauchte, begleitet vom klassischen Aufschrei einer weiblichen Person, die rein zufällig Beanixs war. Nur dieses Mal konnte sie nicht darauf bauen auf die starken Arme von Ahcxsas aufzuspringen und auch ihr mehr oder weniger Bruder war nicht verfügbar, da dieser die Hände voll hatte. Der einzige mannliche Typ, abgesehen von dem Stein, war der Ami-mikaner und auf dessen Arme sprang sie nun unversehens.
"Eine Statue, die sich NICHT BEWEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEGT!", schire die stille Heldin schrill auf.
Sie hatte weiß Gott die meiste Erfahrung mit Statuen aller Art und sie wusste auch ziemlich genau, dass sich Statuen nur im seltensten Falle bewegten, aber diesem Fall, bei diesem Wetter, in dieser Welt, vermischt mit dem Gestank kindlicher Angstanfälle und Darmausscheidungen war es das gruseligste, was sie jemals erlebt hatte.
"Ich finde es sehr freundlich, dass Sie das Ding hergebracht haben, aber wäre ein gewöhnlicher Gartenzwerg nicht wesentlich .... üblicher?", versuchte Beau so freundlich wie möglich mit tränenden Augen zu sagen. Es war nicht so einfach, die richtigen Worte zu finden, wenn so ein pestialischer Geruch in der Luft hing, als stamme er von des Satans Abbort persönlich. "Na, na, na, wo ist denn das kleine Scheißerchen? Na, wo ist es denn? Es braucht doch nicht zu weinen, nur weil der fremde Onkel ein Drogenproblem hat."
"Hey, keine Drogen in meinem Haus oder ich steinige dich!", sagte Amy.
"Wie ist der Golem hierher gekommen? Hast du ihn getragen doer was?", schaltete sich Jenny ein, die nahe genug an der Tür stand, um frei atmen zu können.
"Was ist ein Golem?" fragte Loredana.
"Ist der denn wirklich aus massivem Stein?", das kam von Susanne mit skeptischem Blick.
"Ich glaube, der will uns verkohlen!", unterstellte Adelheid.
Man konnte den Auslösern einiges vorwerfen, aber wie alle Kinder ihres mehr oder weniger Alters, hatten sie es verdammt drauf, Wut in erwachsenen oder zumindest älteren Leuten auszulösen, was ihrer Primärfunktion insgesamt noch sehr nahe kam.

Das Baby, welches diesen bizarren Gestank absonderte, erschrak sich beim letzten Blitz fast zu Tode. Aber nicht nur, weil das weiße Licht so arg durch die Fenster drang, oder der groll des Einschlags durch die Luft vibrierte. Nein. BeaniXs sprang in die Arme des Fremden und kreischte todesfeeartig, in heller Angst vor der Statue.
Wenn man wusste, was Sirenenkinder waren, konnte man sich die Reaktion des kleinen Baby AhcXsas gut vorstellen. Seine Augen wurden größer und größer und ein glucksendes Wimmern kam über die zittrigen Lippen. Dann nach einigen Ansätzen, des weines plärrte das Kind lauthals, in einem stetig anwachsenden Ton, drauf los. Sein Kopf wurde puterrot und die kleinen Fäuste ballten sich wutverzerrt.
Komischerweise wuchs durch den Ausbruch auch irgendwie das Gewicht des Kindes an. Was aber nicht daran lag, dass sich eventuelle Darmtätigkeiten regten. Ganz unscheinbar schien das Kind ein kleines Stück zu wachsen, als wöllte es seinem körperlichen Alter entfliehen und die pinkhaarige Steinbeißerin beschützen. Wahrscheinlich aber bemerkte es nur derjenige, welcher das Kind im Arm hatte.
"Bwaaaah!" schrie der blondierte Arzt auf und fing das Mädel geradewegs auf, welches sich so imposant auf ihn stürzte. Er war nicht gerade der körperlich kraftvollste, aber konnte die Erschrockene gerade im richtigen Winkel abfangen, sodass er nicht sofort zusammen brach.
"Ihr versteht das falsch." ächzte er hinter den pinken Haaren hervor. "Der Golem is khein Geschenk. Er hat mick verfolgt und ick nahm an, dhas die old Lady, dieh hier gewohnt hat, ihn zurück haben whill." Er schnaufte die Haare zur Seite und blickte verwirrt drein. "Aber jhetz whont ihr scheinbar hier."
Der grün leuchtende Esperstein flammte für einen Moment auf. "Alte Lady?" fragte er still. Er konnte sich an keine alte Dame erinnern, die einen Pakt mit Golem hatte. Vielleicht war es ein Geheimnis. Vielleicht erwähnte sie es auch nie. Um die Erinnerungen in seiner alten Freundin wach zu rütteln fehlte ihm zusätzlich auch die Gestalt.
Die steinerne Lady selbst zeigte keine Reaktion. Doch konnte man meinen, dass die leeren, seelenlosen Augen, auf einen ganz bestimmten Punkt starrten. Ihn sogar verfolgten. Und das war die Erschrockene höchst selbst. Für einen Moment zitterten die erdenen Lippen und die Terracottastatue machte einen schritt nach vorn. Es wirkte unbeholfen, plump und nicht gerade zielgemäß. "BeaniXs!" forderte der Drachenstein auf. "Erklär mir das! Wer ist diese alte Frau und was hat sie mit Golem zu schaffen!?" wahrscheinlich fühlte sich gerade die Mehrheit, der hier versammelten Gemeinde angesprochen. Denn die Meisten hier waren irgendwie...BeaniXs.

Doktor Bob hatte ein gutes Händchen für Kinder, dachte er, er war sich auch sicher, dass der Gewichtsanstieg des Kindes darauf zurückzuführen war, dass Beau immer sein Gemüse aufaß. Die kausale Kette war unabdingbar und keiner könnte wohl ein Argument dafür aufbringen, dass es nicht so war, NIEMALS.
"Old Lady? Was ist denn das für ein Slang? Kommst du aus einem Ghetto?", frug Beanixs und starrte den halb zusammenbrechenden Mann forschend und durchdringend an, wobei sie gut außer acht ließ, dass sie in seinem Armen war.
Be war neugierig. Er mochte nicht der lauteste unter diesem pinkhaarigen Haufen sein, aber er wusste, wenn etwas merkwürdig war, dann sollte man es sich genauer anschauen. Er schob die Kapuze seiner Kutte auf den Kopf und ging in den Regen auf das gruselige Gebilde zu. Das war wirklich eine hübsche Statue, mit viel Liebe zum Detail; auf Mog-Bay würde man bestimmt eine Stange Geld dafür hinlegen müssen und dieser Fremde meinte, dass ihm das Teil einfach so gefolgt war. Wirklich merkwürdig.
"Schenny, bring rein. Ich muss mir das mit Licht ansehen, hier draußen verderbe ich mir bloß die Augen", wies er dann in einem Tonfall an, der keinen Widerspruch duldete. Dann kam er wieder ins Haus in der Gewissheit, dass sich keiner seiner Anweisung widersetzen würde. Die Auslöser schauten ihn staunend an.
"Bist du dir sicher, dass das keine Falle ist? Die letzten Geschenke sind doch alle explodiert.", wandte Dr. Bob ein und erntete einen wenig gnadenreichen Blick.
"Die hab ich dir geschenkt, natürlich sollten die explodieren.", erwiderte Be und warf die Kapuze wieder zurück.
Jenny brummte derweil und ging hinaus, wo ein kühler Wind wehte, bei dem man sich ganz leicht eine Grippe holen konnte, was aber wohl allen egal war, aber mit ihr konnte man es ja machen, bla bla bla. Sie hievte das Ding aus stein ins Haus und stellte es auf einen Haufen Zeitungen, die Amy schnell wie ein geölter Blitz ausgelegt hatte, um ihr sauberes Haus nicht zu versauen. Dumpft klang es, als die Stautue dann nun endlich im Raum stand und stumm drein blickte, geradezu eingebildet und stur.
"Und die ist dir wirklich gefolgt? Sie sieht so immobil und schwer aus. Ich wette, du musstest dich nicht mal anstrengen, um sie abzuschütteln.", meinte Beanixs.
"Was ist ein Golem überhaupt?", wollte Amantha wissen.

Der versteinerte Drachenkönig folgte der Statue seiner Freundin wie ein kleiner Magnet, als diese ins Haus getragen wurde. Er meldete sich auch gleich zu Wort, als die Frage auf kam. "Nicht was! Wer ist Golem." trug er bei, als seine Farbe wirder ein leichtes Orange annahm. "Sie war eine meiner Verbündeten im Esperkrieg. Sie war stark und freundlich...ein bisschen neben der Spur vielleicht, aber ihr Latkes war klasse. Golem gebietet eigentlich genau wie BeaniXs über Gesteine und Mineralien und ihre Kraft ist unvergleichlich, wenn man sie wütend macht." Bahamut stutzte. "Irgendwie nehmen die Interdependenzen überhand."



AhcXsas auf der anderen Seite gluckste wimmernd, als ob er mit der Gesamtsituation unzufrieden wäre. Aber was sollte man als Baby in den Armen eines verrückten Professors schon tun, ausser zu pupsen, zu kacken oder zu weinen. Kinder bedurften nunmal einer speziellen Aufmerksamkeit. Und wenn sie diese nicht bekamen, weil sich die Erwachsenen wieder mal nur um die nächste Gartendeko stritten, musste man eben nachhelfen. Doch die ganze Action spielte sich natürlich ausserhalb von AhcXsas Windel ab, dort wo man die große Steinfrau bewundern konnte. Der Baby Niemand schmiedete dann hinterrücks einen Plan in seinem kleinen Köpfchen. Schließlich war er hier das dicke, fette Boss Baby!



"Old Lady...whie in...eine sher ahlte Frau." Der junge Amerikaner setzte die Nummer Fünf behutsam ab und kramte in einer seiner Taschen umher. "Ick bin ihr nie persönlich begaygnet, aber whir hatten Briefkontakt." Er zeigte den Anwesenden ein paar sehr rampunierte Schriftstücke vor, welche in einer bizarr kleinen Schriftgröße gehalten wurden. "Khomischerwheise fehlt sheit Neustem aber die Unterschrifft auf allen Briefen. Und der Name ist mhir auch enfallen. Als hätte dhiese Pherson sich in Luft aufgelöyst. Oh..." Er holte einen Brief heraus, der nicht ganz so alt erschien und hielt ihn in die Runde. "Dhiesen hatte der Golem bhei sich. Es stehen als Empfänger nur Nummern drauf. Wisst ihr vhielleicht, whas das zu bedeuten hat? Die Adresse ist zumindest dieses Haus."

"Wer ist Golem? Das ist ja nicht mal ein richtiger Satzbau!", erwiderte Amantha schockiert.
"Es sei denn, 'Golem' ist nicht objektiv, sondern subjektiv gemeint, als ein Name.", sagte Bob, der sich einen wenig gnädigen Blick von Amy einpfing, mit dem er wohl oder übel leben musste. Aufgrund der jüngsten Ereignisse wandte er sich der Küche und befreite Ahcxsas von seinen fäkalgeschwängerten Kleidung und spülte seinen stinkenden kleinen Unterkörper unter dem Strahl des Wasserhahns ab. Das Wasser war warm und so verbreitete sich der Geruch in abgeschwächter Form ein wenig im Raum, aber für ihn selbst, war es nun nicht mehr allzu penetrant und mit einem Ohr konnte er, aufgrund der geringen Entfernung, auch der Unterhaltung zuhören.
"Du sagst, der Golem hier ist dein Freund?", fragte Be, "Was ist Latkes?", fügte er dann eher unwillkürlich hinzu. "War das denn sehr lange her? Der Stein scheint doch gar nicht so alt zu sein."
Selbst Be hatte einen gewissen Blick für Gesteine und war an den Golem herangetreten, um ihn näher in Augenschein zu nehmen. Es war verblüffend; der Stein schien erst vor einigen Tagen bearbeitet worden zu sein, aber mit was, konnte er nicht sagen. Alles sah so sauber und lebensecht aus, dass es schon ein bisschen gruselte.
"Und was ist denn nun ein Golem???", wiederholte sich Amy.
"Bestimmt was sehr wichtiges. Wenn es in einem Krieg gewesen ist, wahrscheinlich eine Waffe.", meinte Jenny misstrauisch.
Beanixs indes hatte ihre Aufmerksamkeit auf den Ammi gerichtet. Sie nahm den Brief in die Hand, den er zum Vorschein brachte und betrachtete ihn, speziell die Nummern.
"Es könnte eine Telefonnummer sein. Hast du die Nummer mal angerufen?", fragte sie.
"Nummer anrufen! Das ist es!", stimmte Lori zu.
"Aber nicht übers Festnetz, das wird zu teuer.", fügte Heidi hinzu.
"Du darfst den Münzfernsprecher im Gartner nehmen. Auf deine Kosten.", gestattete Susi.

AhcXsas quengelte nicht, als er von dem Unrat befreit wurde. Er gluckste nur fröhlich und schien Spaß daran zu haben, wenigstens von einem hier die halb phänomenale, fast vollkommene Aufmerksamkeit zu haben. Außerdem versuchte er seine Zehen zu berühren, die unwillkürlich sehr appetitlich für ihn aussahen und er sie sich am liebsten in den sabbrigen Mund geschoben hätte. „Booo“ kicherte er, als der Arzt ihn zurecht machte.
Indes schwebte der grüne Kristall um die Meute herum und suchte verzweifelnd nach Worten. „Golem ist keine Waffe sondern eine Esper, wobei sie schon ordentlich zuschlagen kann. Und ihr Name ist Golem. Wobei sie über die Jahre schon viele Andere getragen hat.“ beteuerte er.
Unsichtbar glitt sein Blick zu dem ominösen Briefträger herüber, dessen schrulliges Aussehen ihn immer noch an eine Gestalt seiner Vergangenheit erinnerte. Aber nach tausenden von Jahren konnte man den ein oder anderen Menschen doch mal vergessen. Aber es war ein innerer Impuls, der ihn ein wenig vor ihm warnte.
Er leuchtete interessiert auf. „Und wenn sie wieder da ist…dann kann es durchaus sein, dass die Anderen auch wiedergekehrt sind.“ Aber er schweifte ab. Er flog zu dem kleinen Wissenschaftler mit den großen Händen und blinkte auf. „Golem wurde damals zu einer eigenständigen Person, da sie so viele Wünsche, Bedürfnisse und Befehle angenommen hat, dass sie irgendwann eine eigenständige Persönlichkeit entwickelt hat. Die Grundfunktion war, dass man ihr kleine Zettel mit Aufgaben in den Rachen wirft, welche sie dann gewissenhaft ausführt. Wenn sie jedoch im Moment so leblos, wie ein Supermodel wirkt, heißt das, dass sie wohl all ihre Erinnerungen…oder Befehle verloren hat, welche sie zu ihrer damaligen Größe hat wachsen lassen.“ Er schwebte vor das Gesicht seiner alten Freundin. „Tausende von Jahren waren wir verschollen im Nichts. Es stimmt mich traurig, dich so sehen zu müssen. Aber keine Angst. Diese Familie hier wird dich schon wieder hinbekommen. Immerhin kennen sie sich mit Steinen aus, hab ich mir sagen lassen. Ich hoffe nur, dass dein Herz noch intakt ist.“
Bahamuts Seele loderte auf. „Also Familie BeaniXs!“ sagte er fordernd. „Holt euch Stifte und Papier, wir müssen ihr eine Persönlichkeit geben!“ Irgendwie wusste er wahrscheinlich nicht, dass hier alle genau so verrückt waren, wie sie aussahen, aber er selbst hatte keine Hände und konnte schlecht etwas aufschreiben.
Was ihm allerdings nicht über die Lippen kam war, dass jede Esper zur Vollkommenheit noch einen Partner brauchte. Allerdings hoffte er, dass Golems Herz die richtige Person selbst findet.

Der von BeaniXs bezeichnete Ammi gab ihr den Brief in die Hand und sah über seine Brille dem fliegenden Stein hinterher. Etwas in seiner Miene verriet, dass er wohl mehr über den Umstand wusste, als er preisgab. Er sattelte seine Tasche und legte das restliche Postwerk wieder zurück. „Well…ick sollte mick, dann whieder auf dhen wheg machen.“ Er schritt mit vorsichtigem Blick an der Frau vorbei, die den Brief beäugte und öffnete die Tür. Draußen war ganz plötzlich wieder sonnigster Sonnenschein und es war keine Wolke am Himmel zu sehen, die grummelig Blitze warf. Nur ein kleiner Regenbogen war am Horizont zu sehen, der sich zweifelsohne in der Haarfarbe des angeblichen Arztes wiederspiegelte.
„Whas fhür ein Whetter. Ick hoffe nhur, dhass dass nickt an den khomischen Behältern mit diesen sheltsamen Nummern drauf liegt, dhie in der Blauen Lagune aufgetaucht shind. Who knows.“ Er zuckte mit den Achseln und winkte in die Runde. Und genau so plötzlich, wie er aufgetaucht war, war er dann auch wieder verschwunden. Was für ein zwielichtiger Typ das doch war.

Das ist a wohl die Höhe!", rief Jenny aufgebracht und wedelte bedrohlich mit ihrer schneeweißen Alabasterfaust, und wenn sie gwollt hätte, hätte sie dem Stein wohl eins auf die Nase gegeben, wenn er denn eine gehabt hätte. "Wir, die Geschaffenen,  sollen nun selbst was erschaffen? Das ist voll rassistisch!"
"Warte, Schenny!"
Beau, die Stimme der Vernunft und des Friedens, schwang das noch tropfende Baby wild durch die Luft und wetzte hinüber zu Jenny, ehe diese etwas unüberlegtes hätte machen können. Er schob sich zwischen den Stein und die Steinerne ehemalige 37 und gestikulierte wild mit Klein Ahcxsas herum, wobei keiner der Anwesenden den Verdacht bekam, dass er ihn hätte fallen lassen oder gegen die Wand hätte klatschen können. Bob war einfach nicht der Typ dafür und bisweilen zweifelte die gesamte Belegschaft daran, dass er überhaupt Blut sehen konnte, ohne in Ohmacht zu fallen. "Sieh es doch als Upgrade an! Nun bist du zm Schöpfer gereift und kannst über eine andere Existenz bestimmen!"
"Hör auf, mit diesem Ding vor mir rumzufuchteln!", zischte Jenny angriffslustig.
Be hingegen war schon ein wenig weiter mit seinen Überlegungen. Er fand den Gedanken schon recht spannend, mal wieder, nach all den Jahren, eine Art Schöpfer zu sein und diesmal recht autonom und nicht nur als Handlanger. Er zog einen Block aus der Tasche und kritzelte mit einem Stift darauf herum.
EIN FRÖHLICHES LACHEN!, schrieb er und fand, dass das eine der wichtigsten Eigenschaften einer Beanixs war. Er riss den Zettel ab und gedachte, ihn in den von Golem zu stecken, musste sich aber mit der traurigen Wahrheit abfinden, dass er einfach zu klein war, um dort heran zu reichen.
Inzwischen hatte ihm dann auch noch Loredana das Schreibzeug geklaut.
"Be schreibt was, ich will auch!", sagte sie und schrieb deutlich auf KANN KOCHEN!
"Jetzt ich!", sagte Susanne. KANN MIT GELD UMGEHEN!
"Ich auch, ich auch!", war nun Adelheid dran. BENUTZT WÖRTER, DIE LUSTIG KLINGEN!
Amantha, die von der ganzen Sache noch nicht ganz überzeugt war, konnte sich weiß Gott nicht vorstellen, dass ein paar Zettel Steine zum Leben erwecken konnten. In ihren Augen war das ebenso logisch wie ein Schwein, dass glaubte eine schwedisch-sprechender Hund zu sein und das kam nun wirklich sehr selten vor.
"Ich check nicht, wie das funktionieren soll.", gab sie uneingeschränkt zu.
Be kam zu ihr und sagte mit der Stimme eines altklugen Kindes:
"Das ist doch ganz einfach. Auf dem Stein liegt ein Zauber und dieser wird durch Wunschmagie aktiviert. Auf den Zetteln stehen simple Wünsche und die kann diese Magie wahrwerden lassen."
Er war so überzeugt von seiner Erklärung, dass er nicht mit einen Gegenargument rechnete und deswegen recht verdutzt war, als Gothic-Beanixs aka Amantha einwandte, dass sie sich nicht erinnern könne, wann Be sich das letzte Mal etwas von einem Stein gewünscht hatte.
Waren Golems vielleicht die steinerne Variante des Schneevaters? Oder waren Briefkästen aus Stein vielleicht sogar schon Golems? In Beanixs' Kopf klang das alles nun mehr als wahrscheinlich, obzwar die Steinfigur noch immer keinen Muskel rührte; war ja auch klar, wenn keiner dieser Winzlinge bis zum Mund reichen konnte. Aber die Stille Heldin hatte auch einen anderen verrückten Gedanken: Was würde wohl passieren, wenn man dem Golem diesen komischen Brief ins Maul stopfte? Würde dann das Geheimnis der Zahlen aufgeklärt werden können? Ein sehr verführerischer Gedanke und sie war ganz allein  drauf gekommen! Sie wandte sich kurz ab und schrieb über den mobilen Kommunikator an Xantja die Mitteilung, dass ihr gerade etwas sehr Kluges eingefallen war LOL.
"Schenny muss auch was schreiben!", verlangten die Kinder.
"Okay?", meinte diese. Sie war nicht gerade ein Genie, wenn es um kreatives Schreiben ging und es dauerte eine Weile, bis ihr etwas einfiel, das halbwegs sinnvoll für eine Person war. LIEBT SÜßIGKEITEN! und auf einen anderen Zettel, denn gerade hatte sie scheinbar einen Lauf, schrieb sie eine weitere Eigenschaft. HAT VIEL ZU ERZÄHLEN!
"Wenn du das schreibst, dann bitte darf das hier nicht fehlen.", mischte sich Be ein. Die Notiz HAT EINE KLINGENDE STIMME, wurde erstellt und das WOHL wurde im Zuge des kreativen Prozesses einfach nachlässig ausgelassen. Im Moment mochte dies nicht besonders von Bedeutung sein und keiner machte sich Gedanke darum, kleine Notizen korrekturzulesen, aber im Nachhinein waren sich alle einig, dass dies ein kleiner Fauxpas war, dem sie aus dem Weg hätten gehen können.
IST EINE FRAU und NEUGIERIG und CHARMANT schrieb Dr. Bob au das Papier und steckte es in den Mund des Golems. Er war auch derjenige, der alle andern Zettel reinsteckte, da er groß genug dafür war.
"Warum passiert nichts?", fragte Amy, als sie danach zwei Minuten absolut still dagestanden und auf eine Reaktion gelauert hatten.
"Ich weiß nicht", sagte Bob verwundert, "Haben wir einen Zettel vergessen?"
Ratlosigkeit machte sich breitis Beanixs, die die ganze Zeit über ihrem Titel ganze Ehre gemacht hatte, den rosafarben Kopf hob und zwinkerte und jetzt erst bemerkte, dass der Ammi weg war. Das war wohl auch das beste, ehe er die Nachnahmegebühr hätte haben wollen.
"Ihr habt den wichtigsten Wunsch doch vergessen.", sagte sie, "Ihr müsst ihr doch auch sagen, dass sie" und hier schrieb sie mit ihrer säuberlichen Schrift, während sie das Wort notierte, "LEBEN soll."
Auch dieser  Zettel landete im Mund des Golems und nun machte Beanixs etwas, dass sie auch bei ihrem Sparschwein getan hätte, sie rüttelte den Golem wüst, dass alles Papier schön nachrutschen konnte und dann warteten sie voller Spanung.

Der König der Drachen schwebte neugierig vor seiner ehemaligen Gefährtin und starrte sie an. Es war spannend zu sehen, was diese Familie dem Golem alles für Wünsche bereitstellte. Und er musste schon fast grinsen, als BeaniXs „Lebe“ auf den Zettel schrieb. Es machte ihn ein wenig glücklich, dass es auch alles vernünftige Eigenschaften waren. Er schien sich die richtige Gesellschaft ausgesucht zu haben, um ins Leben zurück zu kehren.
„Golem hatte damals zu viel durch machen müssen. Sie wurde missbraucht und als Sklavin gehalten. Sie musste Putzen, Kochen und Kämpfen. Der Herrscher eines Wüstenreiches hatte ihr mal den Befehl gegeben ‚Hab ein Herz aus Gold‘. Im ersten Klang ein schöner Gedanke, allerdings hatte sie damit wortwörtlich ein Herz aus purem Gold, welches ihr jeden Tag heraus gerissen wurde, um es zu verkaufen. Manche von euch Menschen sind schon widerlich. Ich bin froh, dass ihr nicht so seid.“
Jetzt musste der Zauber nur noch wirken. Golem schien allerdings ein paar Startschwierigkeiten zu haben und Bahamut schwebte näher zu ihrem Gesicht. Die Spannung war so lautlos, man hätte die Teppichvölker tuscheln gehört. Doch was die Stille durchbrach war nicht in etwa das Surren von Magie oder das Glitzernde Geräusch von sprühenden Zauberfunken. Es war ein simples und gurgelndes Bauchgrummeln. Und es kam vom Golem selbst.
AhcXsas feixte beim herumwirbeln und als er dann auch mit dem Golem auf einer Höhe war und das Grummeln hörte horchte er auf, wie ein kleiner Hundewelpe. Seine goldenen, kleinen Augen suchten die der steinernen Jungfrau und so wie es nun mal die Art von Kleinkindern ist, betatschte er das Gestein mit seinen kleinen Patschehändchen. „Dolem…“ sagte er blubbernd und sein Blick nahm eine derbe Ernsthaftigkeit an, als würde er sich an etwas erinnern, was er selbst noch gar nicht erlebt hatte. Nunja… ein Baby konnte unmöglich ernst gucken. Es war eher eine Art kindliches Staunen. Aber niedlich genug auf jeden Fall.
Als seine Finger die glatte Oberfläche berührten war es ein bisschen wie ein kleiner Stromschlag, den man bekam, wenn man sich an Stoff oder ähnlichem statisch aufgeladen hatte. Und mit einem Mal zischte es in dem Golem, als hätte man eine Silvester Rakete gezündet. Es bebte und vibrierte im ganzen Raum und eine immense Energie brodelte sich im ganzen Gestein zusammen. Dann gab es einen lauten Knall und eine große Staubwolke wurde aufgewirbelt.
Knarzend bewegte sich etwas in dem Staub und als er sich dann langsam legte, dröhnte eine ‚klingende‘ Stimme mit jiddischer Gewalt durch den Raum „Hallo liebe Freeeunde! Haaah Haaah!“
Offensichtlich hatte der Golem sogleich das Sprechen erlernt und klang ein wenig wie Fran Drescher.
Außerdem hustete AhcXsas etwas lauter, als vorher, als er sich in Beaus Armen wieder fand und ganz plötzlich die Größe eines drei Jahre alten Kindes angenommen hatte. Seine goldigen Augen staunten Bauklötze und er wunderte sich selbst um diesen gewaltigen Evolutionssprung. Lag das etwa an dieser steinernen neuen Esper vor ihm?

Ein Drop bemächtigte sich der Menge an Beanixs' und das nicht zu knapp. Man hätte durch die Erzählungen des Steins wohl eher mit einer ernsteren, vielleicht auch manisch depressiven Persönlichkeit gerechnet und nicht mit einer solchen, die eher danach klang, als hätte sie in einem Bautmodengeschäft in Queens gearbeitet, wäre dann gefeuert worden, um anschließend Make-Up an der Türschwelle eines Broadway Produzenten zu verkaufen, der sie aus Zeitnot und wegen ihres nicht minder guten Aussehens Knall auf Fall zur Nanny für seine Kinder ernannte.
"Bist du dir sicher, dass sie ... SO sein sollte?", fragte die ehemalige 37 den Stein und sprach damit in alle ihrer skepsis das aus, was alle andern sich nur denken wollten.
"Na schau sich eine diesen kleinen Latkes an! Du hast ja größere Griffel als mein Cousin Wilbur und der war ein Urang-Utan HAHAHAHAHA!", lachte sie fröhlich, um einen Witz zu unterstreichen, den wohl keiner außer ihr verstand, wobei vollkommen außer Frage war, dass sie es freundlich und nicht beleidigend meinte. Dies spürte auch Be, der es nicht persönlich nahm, sich allerdings bei der Erwähnung eines Cousins doch schon reichlich wunderte.
"Du hast Cousins????", fragte er verwirrt und Beanixs stimmte darin ein:
"Müssen wir diese Golems etwa auch noch finden und beleben???"
"Nun seid aber mal nicht albern!", lachte der Golem, "Meine Verwandschaft ist BUCHSTÄBLICH in alle Winde verstreut und man sollte ALTE Felsen nicht aus ihrer gewohnten Umgebung rollen. Rolling Stones, HAHAHA, versteht ihr?"
Man schüttelte unisono die Köpfe.
"Na ihr seid aber ein schweres Publikum?", gestand sich die Steinerne nun ein.
"Hm, der Wunschzettel hat sich erfüllt.", sagte Loredana.
"Wirklich sehr präzise.", stimmte Adelheid zu.
"Wann hören die Wünsche auf zu wirken?", fragte Susanne.
"Bis es einen Zettel gibt, der sie EINDEUTIG negiert.", antwortete der Golem freundlich, "Das ist allerdings auch nicht ganz richtig, ich muss den Zettel ja immerhin schlucken und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie SCHRECKLICH Papier schmeckt. Versteht mich nicht falsch, ich wüde tonnenweise Papier futtern, um meine Feunde zu retten oder was gratis zu bekommen oder meine Linie zu halten, aber alles in allem schmeckt es eigentlich ziemlich scheußlich, ganz egal ob das, was draufsteht, nett oder mies ist, das könnt ihr mir glauben."
Sie plapperte, wie ein Wasserfall und Bes und Amys Zuspruch bei der Stelle um den Geschmack von Papier ging fast dabei unter.
Beau hatte derweil schon wieder andere Sachen zu tun. Bei der Gewichtszunehme der Nummer Eins war er vor Schreck ein wenig zur Seite geklappt und hatte den Knirps dann entgeistert angestarrt, der nun wohl in einer Altersstufe war, in welcher er allein laufen konnte, vielleicht sogar allein zum Klo.
"Was zum....? Ahcxsas? Wie überaus merkwürdig...", sagte er.

"Golem." rief der fliegende Stein und begab sich glitzernd, wie eine Fee zu seiner ehemaligen Kollegin hin. "Na wenigstens haben sie dir eine freundliche Persönlichkeit gegeben." Die Flamme in dem Smaragd glühte freudig auf. "Aber an deinen Scherzen musst du noch arbeiten. Wobei der Geschmack von Papier wohl dem Geschmack von trockenem Holz gleich kommt. Einfach nur ekelhaft." Da waren sich die Steinprinzessin und der Drachenkönig wohl einig. Wobei man sich bei dieser Aussage fragen musste, wie groß Bahamuth in seiner wirklichen Gestalt eigentlich war, wenn er den Geschmack von Bäumen kannte, ausgetrocknet oder nicht.
Indes hoppste AhcXsas unbeholfen von den Armen des Arztes und tapste ein wenig auf dem Boden umher. "Was is hier los?" überkam es ihn, als hätte irgendetwas in seinem Kopf das Sprachzentrum wieder eingeschaltet. Wahrscheinlich war es Klein-AhcXsas innere Freude, welche endlich das Schaltpult gefunden hatte, um das Kind in Betrieb zu nehmen. Allerdings war es nur eine Frage der Zeit bis die anderen Emotionen hinzu kamen wie Kummer, Angst, Ekel, Wut und Durchfall. Letzterer war in seiner Familie schon fast ein Erbstück.
Das Kind hielt sich noch an Beaus Mantel fest und glubschte bedäppert in die Runde. Irgendwie fühlte er sich nicht ganz behaglich in einer ziemlich engen Windel da zu stehen. Vorallem nicht vor so vielen Mädchen.
Bahamuth bemerkte erst jetzt, dass sein Schützling einen derartigen Wachstumsschub hatte und sah verwundert aus seinem kristallinen Gefängnis heraus. "Das ist irgendwie neu. Golem hat noch nie kleine Kinder altern lassen." er flüsterte ihr zu "Den Sand der Zeit hast du doch eigentlich in Agrabah versteckt..." aber wahrscheinlich wusste sie nicht mal mehr, wer dieser fliegende Klunker eigentlich war. Wobei er doch so vieles über sie wusste, auch ohne ein Stalker zu sein. Vielleicht aber auch konnte sich ihr Herz an ihn erinnern. Aber in dieser Gestalt, war es sicher unwahrscheinlich.
Ihm kam eine Idee, als er die ganze Szenerie so betrachtete. AhcXsas ist gewachsen. Und er uns der Knirps waren miteinander verbunden. Vielleicht sind also auch seine Kräfte etwas gewachsen. Nein ganz sicher sind sie das! Er schwebte vor das Kind und glühte orange auf. "Vielleicht kommst du deinem alten Ich immer näher, je mehr Esper wir wiederfinden oder reaktivieren." Er schwebte inmitten des Raumes und schien zu sinnieren. "Golem, erinnerst du dich, wie du hier her gekommen bist? Wer hat dir befohlen in diese Welt zu kommen? Vielleicht finden wir ja jemanden, der uns helfen kann den Rest von uns wieder zu finden."
Das Kind war über die vielen Worte des sprechenden Juwels äußerst verwirrt. Und noch immer hatte ihm keiner seine Frage beantwortet. "Was issn nun hier los?" fragte er noch einmal mit Nachdruck und beäugte die Bea-Family.

"Also meine Meinung als Arzt dazu ist!", setzte beau an und man schenkte ihm Ovations von Aufmerksamkeit, die er allesamt und restlos mit einem einzigen Satz zerstörte, wie ein halbwildes Mammt beim Ausverkauf bei Footlocker, "Ich habe nicht die leiseste Ahnung."
Be murmelte zu sich selbst, dass ihm das schon klar gewesen war, was freilich mit seiner mehr als geringen Meinung gegenüber Beau zusammenhing. Dieser Kerl! Man muss ihn sich nur einmal genau anschauen und wusste schon, dass er zu nichts taugte, außer vielleicht zum Haare fegen und selbst das nur, nach einem achtwöchigen Praktikum beim Vor-Friseur und seiner Mutter. Dummerweise drückte Be das nicht so geschickt aus; er schnaubt nur einmal verächtlich und ließ es dann gut sein, denn immerhin hatte er was besseres zu tun, als diesem Möchtegern-Doktor-Brinkmann Aufmerksamkeit zu schenken, die er nicht verdiente.
Indess war Beanixs zu Ahcxsas gegangen und beäugte ihn kleiner Zucker-Schnudel-Mäuschen voller Interesse einer Wahnsinnigen, die auf Babys stand.
"Aber das war doch bestimmt nicht Golem.", meinte sie dann mit der Sicherheit einer Wahnsinnigen, die auf Babys stand und damit nicht hinterm Berg hielt, indem sie an Ahcxsas' Windel solange rumzuppelte, bis sie wieder adratt saß, wie sie sollte und man konnte sagen, was man wollte, diese verprochene Elastik, die auf der Verpackung angepriesen wurde, war keine Werbemasche, sondern eiskalte Realität - da mochte Ahcxsas ein Teenager werden und würde noch hineinpassen. Ein wahres Spiel ohne Ende.
"Also das ist mir wirklich noch nicht passiert.", gab Golem zu und fasste sich nachdenklich ans Kinn. "Das wird doch aber nicht so schlimm sein, oder? Ich meine, so hat der kleine Schmock doch viel früher seine Bar Mizwah mit all den lustigen Pickeln im Gesicht, nicht wahr? Hahahahaha!", lachte sie wieder, aber keiner stimmte mit ein; anscheinend war das kein besonders passndes Thema, wie Volkslieder über den Tod zu singen, wenn der Auftritt in einem Altenheim stattfand. Aber woher hätte die Steinfrau das denn vorher wissen sollen!
"Sag mal, Klümpchen von Bahamuth, was machen wir denn jetzt eigentlich? Sind wir nur zum Tee hier oder gibt es was Neues? Nicht, dass ich neugierig bin, aber ich hab das Gefühl, dass ich ein paar Jahre verschlafen hab - ich muss toll aussehen, wette ich HAHAHAHAHAHA"

AhcXsas Frage wurde einfach nicht beantwortet, als sei er ein verunglückter Kunde, welcher gerade im Callcenter anrief. Alle Mitarbeiter bewunderten nur den neuen Anrufbeantworter, welcher aber nur noch mehr Fragen aufwarf, als sie im Grunde zu beantworten. Wie so eine Art Anti-Orakel. Und auch wenn seine höchst eigene BeaniXs ihm zumindest physische Aufmerksamkeit zukommen ließ, war das Endergebnis doch zumindest wirklich unbefriedigend.
Da wollte er schon seine Frage wiederholen, doch dieser fliegende Klunker kam ihm zuvor. Er wendete sich direkt an das Kind und schien ihn eingehend zu betrachten. „Ich vermute das AhcXsas irgendwie mit dem Nichts verbunden ist, aus dem wir Esper entstanden sind. Auf die Art und Weise habe ich ihn ja auch gefunden und bin zurückgekehrt. In diesem Kampf haben wir uns gegenseitig geholfen. Er gab mir eine Richtung und ich zog ihn aus dem Abgrund hervor. Trotzdem wurde er zu einem Neugeborenen. Also ist es gar nicht so abwegig, dass er durch den Kontakt mit Golem einen weiteren Teil seines Wesens oder seiner Existenz zurück gewonnen hat. Immerhin gab es ihn nicht mehr, als ich ihn fand. Genau wie uns.“
Der Stein schwebte nach oben und zu seiner Freundin Golem und berichtete ihr, was bisher geschehen war. Dass sie mit den Niemanden nun im Bunde sind und wer sie hier her geschleppt hatte. Wäre dies ein Videospiel, hätte man hier kurz ausgeblendet, um nicht nochmal alles zu zeigen, was eben bislang passiert ist.
„Erinnerst du dich denn an irgendetwas, was passiert ist? Das letzte Mal, als ich dich sah, hast du gegen eine der Unsterblichen gekämpft. Allerdings war zu der Zeit so viel los, das ich nicht alle von euch beobachten konnte. Allen voran würde mich interessieren, wie ausgerechnet DU in Atlantis gelandet bist. Eigentlich wäre das doch eher eine Domäne für Leviathan.“
Der kleine Knirps linste zwischen den Charakteren hin und her. Seine großen, goldenen Augen beäugten den Arzt besonders, welcher ihn immer noch hielt, als hätte er ein gefährliches Paket mit einer Bombe Bombe in der Hand. Die Worte des Drachen drangen auch gewiss in sein Gehör und er linste zu der steinernen Frau und verzog die Brauen ein wenig nachdenklich. Ein leises „mmmmh…“ blubberte über seine Lippen. Als Kleinkind verstand er viele der schwierigen Worte noch nicht, aber irgendwas in seinem Gehirn schien sich einzumischen. Eine Erinnerung an eine Erinnerung sozusagen. Als ob etwas in seiner Brust mit seinem Gehirn kommunizieren wollte. Und es war nicht die Milz, die sich ans Großhirn wendete.
Er zwinkerte verwirrt und sah dann seine Nummer Fünf genauestens an. Dann sagte er ein Wort, das so selbstverständlich, alles erklärend war, wie Kloßbrühe mit Majoran. „BeaniXs!“

"Hmmmmmmmmmm??? Nein!", antwortete der Golem fast zielsicher.
"Außerdem darf ich wohl erwähnen, dass dies hier NICHT Atlantis ist! Wir sind hier auf dem Festland. Wenn wir könnten, würden wir sogar Krieg gegen Atlantis führen, aber das ist ja nun leider zu spä!", wandte Amy ein und es war ziemlich offensichtlich, dass der eingebrannte Hass gegen die Insel nicht weit von ihnen, bei der ganezn beanixs'schen Sippe kein gutes Ansehen genoss. Im übrigen war es sogar so, dass alle sich im nächsten Moment mit Mistgabeln und Fackeln hätten bewaffnen können, um Bahamuth zum Teufel zu jagen. Aber das hätte den Teppich versaut.
Beanixs war so verzück, dass Ahcxsas sich an ihren Namen erinnerte, wie Meg Griffin bei ihrem ersten Date, dass sie nicht einmal böse auf Atlantis sein konnte.
Und Golem, die von all der Familienähnlichkeit ein bisschen überwältigt war, merkte alsbald, dass hier wohl nicht alle Schlomo hießen, sondern einerseits Beanixs und andererseits anders bis auf die Trulla mit dem Kleinkind.
"Hmmmmm....", machte sie wieder, "Womöglich hat mich eine starke Präsenz hergezogen und dann ... war alles schwarz."
"Das müssen wir untersuchen! Wir sollten rausgehen und die Einschlagstelle finden!", schlug Be übereifrig vor und keiner, nicht einmal er selbst, verstand, warum er das gerade tat. Vielleicht war es einfach sein Drang nach Abenteuer, um von Beau wegzukommen, diesem inkompetenten Scwachkopf.

Offensichtlich verstand keiner so recht auf was der kleine Niemand hinaus wollte. Und zugegeben er selbst wusste es auch nicht so recht. Allerdings war dieses Gefühl in seiner Magengegend nicht das des Hungers. Es war als würde ein Babelfisch versuchen sich in sein Gehirn vor zu winden und ihm zu flüstern, was hier vor sich ginge.
Wieder sah er zu seiner höchst eigenen BeaniXs, dann zu 142, welche jetzt einen anderen Namen hatte. Er wiederholte dann noch einmal energischer. „BeaniXs!“ und wieder kam die Erinnerung ganz blass näher. Eine schemenhafte Gestalt, die sich vor seinem inneren Auge Platz machte und in rabiater Art den ganzen anderen Gedankenmüll scheinbar umsortierte, aufräumte und dann aus dem Weg schubste.
„Vielleicht…Ah!“ setzte Bahamut an, aber kam nicht ganz dazu weiter zu reden, denn sein Blick huschte sofort zu dem Kleinkind, dessen Augen begannen orange zu leuchten. Und dann war es, als würde eine unsichtbare Kraft ihn zu AhcXsas hin zerren. Der Stein tauchte in den Körper des Jungen ein, als würde er in Wasser versinken und von dort an wurde alles nur noch bizarrer.
Als hätte man einem Evoli einen Entwicklungsstein in die Popärze geschoben glühte das Kind weiß auf und schien sich in etwas anderes zu verwandeln. Nunja nicht genau etwas anderes, aber doch etwas anders, ganz anders, nicht Thomas Anders.
AhcXsas wurde größer, seine Patschehändchen wurden zu, mit schwarzen Schuppen überdeckten Klauen, ebenso seine Beine, ihm wuchs ein Drachenschwanz aus dem Ende seiner Wirbelsäule und aus seinem Kopf sprossen tiefschwarze Hörner. Die Augen leuchteten in einem sternenklaren Azurblau.
Eigentlich dachte man das ganze sähe majestätischer aus, aber dadurch dass er nun aussah wie ein zwölf Jähriger Drachenhybrid hatte es doch eher etwas Niedliches an sich.
Als die Transformation vollendet war lag er immer noch in den Armen des Schlüsselschwertträgers und sah ihn verdutzt an. „Beau…hast du Hosen für mich?“ war seine Erste Frage, als er bemerkte, dass er immer noch die frischen Windeln trug.
AhcXsas Stimme klang irgendwie mehrtönig, als würde die des Drachen mit ihr mit schwingen. Sein Kopf schmerzte in dieser Form gewaltig, aber er konnte sich blass daran erinnern, was sein Herz versuchte ihm zu sagen. Auch wusste er, dass ihm nicht viel Zeit bleiben würde in dieser Form. Er musste sein Anliegen schnell vortragen, ehe er wieder zum Baby Schrägstrich Kleinkind wurde.

"Grisou!", rief Heidi.
"Spyro!", rief Lori.
"Tabaluga!", gröhlte Susi.
Und alle drei waren im Unrecht. Das war allerdings nicht schlimm, denn sie waren wohl auch die einzigen, die von der ganzen Sache eben entzückt waren. Alle anderen wären vor Schreck fast af den nächsten Stuhl gesprungen, aber dafür hatten sie einfach zu wenige und die mussten geschont werden, falls wirklich mal einer sitzen wollte.
"Was ist das für ein Hexenwerk!", rief Beau entsetzt aus und vergaß darüber hinaus, dass er antworten sollte.
"Ist der jetzt etwa mit Bahamuth verschmolzen oder wie oder was?! Das ist ja noch nie passiert und ich hab Bahamuth schon in Waschmaschinen und Eismachinen und Lichtmaschinen und Maschinenmaschinen, die andere Maschinen zerstören springen sehen!", sagte der Golem. Sie war durch ihre steinige Miene diejenige, die am wenigsten verblüfft wirkte, aber das war nur rein äußerlich, weil ihre Fassade todschick war.
Be war ausgesprochen verblüfft davon, dass er sich setzen musste und zwar auf einen kleinen Hocker, der irgendwo an der Seite stand. "Das ist eine symbiotische Verbindung! Das ist ja sensationell! Ahcxsas, wie fühlst du dich?", fragte der Klon aufgeregt.
Beanixs war neugieriger als ihre Geschwister, die sich in staunende Oh's und Ah's ergaben, teils nähertraten, teils lieber Abstand hielten. Amy zum Beispiel blieb auf Distanz, denn hätte sie die chance gehabt, hätte sie Ahcxsas wie eine Eidechse nach draußen verfrachtet. Und 37 aka Jenny ging näher an den Drachentyp ran, weil sie unheimlich neugierig darauf war, wie er roch. Wie oft bekam man schließlich Gelegenheit an einem Drachen zu riechen?
Doch die richtig echte Beanixs berührte die schuppige Haut und blickte in die veränderten Augen. Noch dazu war die neue Größe echt eine wirklich bemerkenswerte Veränderung.
"Wie hast du das gemacht?", wollte sie wissen, "Wenn ich einen Quarz hole, wie siehst du wohl dann aus?"
"Wir wollen hier doch keinen steinigen!", mischte sich Golem ein und trat schenll hinzu, bevor der erste Hinkelstien aus dem Hinkelsteinschrank für besonders schöne Hinkelsteine genommen werden konnte. "So, Kleiner, ich glaube, du suchst dir erstmal was schickes zum Anziehen, aber denk dran, niemand kopiert das Outfit eines anderen zur Party, sonst ist man MEGA-out! Ahahahaha!"

AhcXsas war so viel Aufmerksamkeit gar nicht mehr gewöhnt, nachdem er das Collage abgeschlossen hatte. Und so richtig Zeit um jedem Blick eine Antwort zu liefern blieb auch nicht, da er spürte, wie diese Form an seinem Mama fraß. Schnell nahm er sich aus einem nah gelegenen Schrank eine schwarze, kurze Hose, die er überstreifte, nachdem er die Windel los geworden war. Verblüffend, was für eine Dehnkraft so ein Ding hatte.
„Was ich euch zu gute halten muss. Scheinbar bin ich eine Art Symbiose zwischen AhcXsas und Bahamut. Oder eine Fusion…? Wie auch immer ihr es nennen wollt. Aber das spielt keine Rolle. Mein Kopf ist fast geplatzt und eine Erinnerung kam aus dem Nichts zu mir.“ Und er meinte es nicht wie ‚Etwas geschah aus dem Nichts heraus‘ seine Worte bezogen sich auf den Raum zwischen den Dingen. Die Leere. Tabula Rasa. Alles was noch ist oder nie mehr sein wird. DAS Nichts.
„Golem…dort wo du aufgetaucht bist. Dort muss eine Statue gestanden haben. Eine Statue einer älteren Dame mit einer Schwertaxt. Eine…ich weiß nicht ob es eine BeaniXs war. Diese Frau trümmert mir im Kopf herum, als ob sie mich rufen würde.“
Er drehte sich zu seiner BeaniXs. „Als wir damals gegen Jenny und Amy kämpften war es ähnlich. Und im Kampf gegen Enibas auch. Ich glaube Golems Auftauchen hat etwas mit eurer Geschichte zu tun. Jetzt da die Tore zum Nichts überall aufgerissen worden…ist das Gefühl noch Stärker.“
Er atmete schwer, als er die Verbindung zwischen sich und der Esper reißen fühlte. „Golem…dein Maginit. Du musst ihn finden…dann finden wir auch…“ Seine Lippen formten noch den Namen, doch kein Ton kam heraus. Ein gleißendes Puff später riss es die beiden wieder auseinander. Der Drachenrubin wurde in die nächste Wand geschleudert und in der Hose saß ein – nun 3 Jähriger – AhcXsas. Dieser starrte mit großen Orangen Augen in die Runde. Ihm knurrte der Bauch und er fragte: „Was zum Essen?“
Bahamut hingegen redete just gar nicht mehr. Die Flamme im Inneren des grünen Steins flackerte nur noch schwach, als würde sie jede Sekunde verlöschen. Die Kraft dieser Vereinigung schien für Beide noch nicht gemacht zu sein.
Maginite waren nebenbei bemerkt Die Beschwörungssteine mit welchem eine Esper einen Pakt mit einem Menschen schloss. Bahamut war zur Zeit in seinem Gefangen und in einem Zustand jenseits aller Stärke. Golem jedoch war frei. Irgendetwas oder Jemand musste sie befreit haben.

"Dann bist du ja... BahahcXsas, nein, das klingt doof, eher AhcXsamuth. Ja, das klingt viel besser!", überlegte Be. Denn eine langjährige Erfahrung mit solcherlei Problematiken aus Film und Fernsehen, die er konsumiert hatte bei schier endlosen Marathonen, die weder Tag noch Nacht kannten, hatten ihn gelehrt, dass bei einer Verschmelzung von zwei Dingen, man auch deren Namen kunstvoll verschmelzen musste, damit allen die Verschmelzung eindeutig klar war. Sonst hatte man einfach nur ein Hbridwesen und nannte es Schnabeltier und wie bescheuert war das denn?
"Halt mal, was laberst du denn da? Ihr habt nie gegen mich gekämpft!", wandte Amanta wütend ein. Man konnte ja alles von der Gothic-Beanixs behaupten, aber sie kämpfte nicht. Sie backte, sie briet, sie kochte, sie dünstete, aber sie hatte niemals ersthaft eine Rauferei angefangen. Und dass sie Leute aus ihrer Küche prügelte zählte auch nicht dazu, weswegen sich ihr Gesicht zornesrot verfärbte und ihre Faust sich ballte wie ein FRÄÄÄÄÄÄCKIN'BOLL.
"Aber, aber!", beschwichtete Beau sie, der endlich wieder zu Wort gefunden hatte, "Bei einer symbiotischen Verbindung kann es immer leicht zu konfusen Gedanken kommen. Er verwechselt dich mit Bina, das ist alles."
Bina aka 142, aka Bea, was abgelegt wurde, weil es doch zu zu vielen Verwechslungen geführt hatte, musste freilich hin und wieder bei Familie Beanixs erwähnt werden, denn immerhin war sie eines der Familienmitglieder, die hier ein und aus gingen, ohne hier ihren festen Wohnsitz zu haben, ganz zum MIssfallen der örtlichen Ämter, die die Volkszählungen aufgrund einer zu hohen Beanixs-Population (hihihi, Po, LOL) eingestellt hatte, weil es ihnen einfach zu blöd war.
"Aber Bina sieht doch ganz anders aus!", sagte 37, die man nun seit einiger Zeit Jenny nannte - freilich konnte sich Ahcxsamuth an ihren Namen erinnern, weil er ihn ihr selber gegeben hatte.
"Eine Statue? Eine Statue? ja, kann sein, Statuen sind immer da, wo ich bin und es kommt jetzt auf das Material an und weißt du, auch auf das Horoskop und so weiter und sofort - Aber Bahamuth, was machst du denn? Das ist aber nicht besonders witzig!", während Golem sprach war die Symbiose für beendet erklärt worden und der Stein sah nunmehr aus wie ein Stein. Die Steinerne, nicht Beanixs, hob den Klumpen behutsam wie ein Kätzchen auf und wirkte mit einem Mal sehr besorgt.
"Klein Ahcxsas ist wieder ein Baby!", rief Adelheid.
"Und er wird seine Hosen verlieren!", bemerkte Loredana.
"Und er redet wie Kate Moss in diesem werbesspot.", fügte Susanne hinzu.
Beanixs hatte Ahcsas schon wieder auf den Arm genommen. Man konnte doch ein kleines Kind nicht einfach rumlaufen lassen, dafür waren seine kleinen Beinchen doch viel zu schwach und gebrochen - ähm, hätten leicht brechen können unter der Last seines Körpergewichts.
"Golem, ein Maginit weist auf ein Mineral hin, also muss es ein Stein sein. Und keiner kennt sich damit besser aus, als wir. ", sagte die Stille Heldin, die Ahcxsas gewiss  nicht nochmal entwischen lassen würde, "wir werden dir helfen und davor sollten wir vielleicht den Stein ins Feuer werden, damit er wieder glüht."
Golem hätte Diamantstaub vor Freude weinen können, wenn das nicht immer so verdammt wehgetan hätte.
"Das ist das netteste, was in den letzten Minuten jemand für mich getan hat, seit ihr eure Zettel wie beim Zimmer-Papierkorb-Basketball in mich reingeworfen habt! VIelen Dank."
"Nimm das Käsebrot mit.", sagte Amy und drückte Ahcxsas ein Sandwich in die Hand, bevor er mit Beanixs und Golem und auch Be scnurstraks das Haus verließ, um einem neuen Abenteuer entgegen zu gehen. Eigenlich wollte Beau auch mit, aber Bes Blick hinderte ihn daran und so verblieb er bei seinen Schwestern.

„Feuer wäre gar keine schlechte Idee.“ Tönte es in AhcXsas Kopf. Doch die Aderen schienen diese Stimme nicht zu hören. Es war der Drache, der zu ihm sprach. Offenbar hatte sich sein Geist im Moment in AhcXsas Körper zurückgezogen. „Keine Angst, der Maginit muss nur wieder genug magische Energie aufladen. Er ist mit dir Verbunden, genau wie Ich.“ Das Kind nickte verstehend und biss in das Sandwich, kaute ruhig und leise und mümmelte vor sich hin. Es war gar kein schlechtes Brot, nur der Belag war fragwürdig. Irgendeine Mixtur aus Marmelade und centimeterdicker Butter. Als bereitete man sich auf einen harten Winter vor. Wobei das kein Wunder war, so oft wie die Nummer Fünf mit der Nummer Vier herum hing. Das diese Beiden mal so gute Freunde wurden, war allerdings ein Wunder.
„Golem scheint sich noch nicht ganz an Alles zu erinnern. Ihr Maginit muss benutzt worden sein, um sie zu beschwören. Ihr solltet euch also auf alles gefasst machen. Oh…uhm…könntest du ihnen das irgendwie mitteilen?“ Keine Stimme zu haben, schien Bahamut am Reden nicht zu hindern, dennoch war es irgendwie schade, dass er nicht direkt zu allen Anderen sprechen konnte.
AhcXsas nickte. Immerhin war er kein Baby mehr sondern ein Kleinkind, so wie es ihm von BeaniXs in einer aufregenden Lektion beigebracht wurde über Bienchen, Blümchen, Kinder und die weiblichen Fortpflanzungsorgane.
Und nun musste er überlegen, wie er die Worte des Drachen in seine eigene Kleinkindsprache verpackte. „Dolem Stein…Beswörung von Jemand. Müssen…uhm…vorsichtich sein. Mein Stein…will mein Stein haben.“ Er streckte sein Patschehändchen nach seinem Stein aus. Ob das nun für die magische Regeneration nützlich war, ihn in der Nähe zu haben oder nicht, wusste das Kind nicht. Er wollte nur nicht, dass jemand Anderes sein Eigentum begrabbelt. Aber das war so eine Sache mit Kindern. Egal, was man gerade nahm, sei es ein Ball oder ein anderes Spielzeug, ganz plötzlich will das Kind genau dieses Kleinod auch haben. Auch wenn es jahrelang damit nicht gespielt hatte.
„Die alte Frau in deinem Kopf. Sie kommt mir auch sehr bekannt vor. Vielleicht bin ich ihr einmal begegnet, als ich im Nichts vor mich hin driftete. Allerdings erinnert sie mich auch an eine alte Feindin. Erde kontrollierend, Edelsteine, Mineralien in Kombination mit roten Augen und pinken Haaren. Der Rubin der Unsterblichen. Die Auserwählte des Erd-Kristalls sieht deinen Freunden verblüffend ähnlich. Ich kann nur hoffen, dass das nur ein Zufall ist.“ Ein raunendes grollen hörte er noch. So eines, dass man selbst in seiner eigenen Kehle spürte, auch wenn man nicht Verursacher dieses Geräusches war.
AhcXsas biss noch einmal in die Stulle und nickte stumm. Seine kognitiven Fähigkeiten wachten zwar langsam wieder auf, aber im Gegensatz zu einem erwachsenen Hirn, konnte sich seins noch nicht gut genug ausdrücken und artikulieren, um diese Warnung hinzuzufügen. Er behielt es also ersteinmal für sich und beobachtete die Lage. Vielleicht lud der Bahamunith sich ja schnell genug wieder auf, damit AhcXsas noch einmal seine Zwölfjährige Hybridengestalt annehmen konnte.

Beanixs war wie im siebten Himmel.
Sie bemerkte kaum, wie sie aus der Tür ging und den Hügel hinauf und den andern Hügel und den Hügel danach und noch viele weitere. Es war kaum zu fassen, dass sich hinter dem Haus dieser Hügellandschaft hinzog, wo vorn alles eher flach und klippig wirkte. Die Legende besagte hier, dass die geographische Beschaffenheit von Urang Lia der Orangenhaut einer Mitdreißigerin im Mallorca-Urlaub glich, welche immer noch davon überzeugt war, dass sie sich absolut gesund ernäherte und auch bestens ohne Sport klarkam. Ein trüglicher Gedanke, vor allem für die Leute, die darüber laufen mussten. Aber Beanixs bemerkte es kaum.
Sie hatte ihr Baby Ahcxsas auf dem Arm und hatte ihm, als er sein Brot gegessen und vorher so nach dem stein gequängelt hatte, ihm den Stein wie ein Schnuller in den Mund gesteckt und hutschte ihn frohgemut auf dem Arm herum, während sie fast unentwegt "Du süßes kleines Baby!" sagte, bis es klang wie der unverständliche Brbbelbrei eines Rentners mit Demenz.
"Wie schön es hier doch ist! So gehe ich am liebsten wandern! MIt High Heals!", frohlockte Golem und es war wahr, sie hatte tatsächlich hochhackige Schuhe an, was ihr einiges an größe verlieh. Aber diese hatte sie nicht schon vorher an. Golem schien in der Lage zu sein, ihr Schuhwerk der Umgebung anzupassen. Eine wahrlich praktische Fähigkeit. Dass man zum Wandern allerdings 12cm hohe Absätze brauchte, war individuell wohl eine Vorliebe der Steindame, die keiner anzweifeln sollte, wenn er vorhatte zu überleben.
"Die Statue befindet sich bei den Wasserfällen. Die haben wir vergangenes Jahr angelegt, um dumme Touristen anzulocken. Nia arbeitet in einem Fast Food-Laden in der Nähe. Sie sagt, dass das Trinkgeld ganz okay ist, seit wir das gebaut haben.", erzählte Be stolz. Allerdings musste man einsehen, dass er selber nur eine untergeordete Rolle bei der Errichtung, der Wasserfälle gespielt hatte, denn so wirklich Erdkräfte benutzen war für ihn noch nicht wirklich drin, zumindest nicht bei solch komplexen Dingen.
"Hast du Wasserfall gesagt?", fragte Beanixs und starrte ungläubig nach vorn.
Was eine Beanixs unter 'Wasserfall' auch verstehen mochte, das Gebild da kam nichts von dem gleich. Es war eher  so konfus, dass selbst Golem ein lautes HAHAHAHAHAHAHAHA! von sich gab und das nicht mal, um einen ihrer eigenen Witze zu unterstreichen.
Eine großes Ding stand vor ihnen, aber irgendwie schienen die Kräfte dabei verdreht zu sein. Denn es war an sich eine in der Luft schwebende Pfütze, wo ein Fall hinunter ging, allerding förderte dieser kein Wasser, sondern eher Sand und Geröll, was sich hart rumsend wie ein niemals stiller Kipplader auf einer Baustelle nach unten bewegte. Wasser und Erde hatten sozusagen die Rollen getauscht. Aber wen wunderte es? Die Familie Beanixs hatte etwas entschiedenes gegen Wasser und hier wurde es deutlich! Und ihre Wut gegen das Wasser entlud sich auf die Klamotten der Näher-Tretenden, denn es stiebte gewaltig, wenn man nicht sogar eine Staublunge bekam.
"Das ist eher ein Erd-Fall.....", wandte Beanixs ein, die schon ein geübtes Auge für solche unscheinbares Details hatte.
"Tatsächlich?", fragte Be, dem es ganz offensichtlich bisher nicht aufgefallen war, "Hoppala..." Er errötete dabei und erschrak fast sofort, als Golem fröhlich hüpfte.
"Sowas Tolles hab ich ja noch nie gesehen! Waaaahnsinn!", sagte sie jauchzend. Und tatsächlich, "Wahnsinn" war genau das richtige Wort, um es zu beschreiben.

Der Stein, welcher ein wenig angesabbert wurde, begann beim Kontakt mit dem Kind rege zu schimmern, als würde man ihn mehr und mehr polieren. Wahrscheinlich war dies ein Zeichen für seine Regeneration, oder eben eine Nachwirkung des Kinderspeichels. Wer wusste das schon.
AhcXsas aber hielt ihn irgendwann nur in seinen Patschehänden und glotzte wie ein Schaf, wenns donnert, auf das wahnsinnige Gebilde vor ihnen.
Also bekloppte Sachen hatte er in der Organisation ja schon gesehen, besonders im Labor der Eishexe. Aber dieses gigantische Gebilde schlug dem Fass im wahrsten Sinne den Boden aus. Es glich einer Kiesgrube, die die Rollen vertauscht hatte und förderte wohl Unmengen an Erde, Schutt und Mineralien zu Tage.
Es war durchaus vorstellbar, dass besagte Touristen nur hier waren, um an den ein oder anderen Edelstein zu gelangen, der mit dem Sand und Ton durch die Gegend floss. Als Erwachsener würde er dieses Phänomen gerne näher untersuchen, da es schier unvermöglichbar wirkte aufrecht zu erhalten aufgrund der unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften der Elemente. Doch als Milchzahnversion fand das Kind es einfach nur faszinierend und genial.
„Wo ist die Statue?“ meldete sich sein innerer Drache und er beguckte sofort den weiteren Ort. Es gab hier tatsächlich viele Menschen, die Photos machten und offenbar mit ihren Familien auf Schatzsuche waren. Das ein oder andere Funkeln im Sand verriet, dass man auch durchaus fündig werden konnte, wenn einer der Edelsteine sich verirrt und durch den Wind an „Land“ getragen wurde.
„Mit Herzlosen hat man hier scheinbar nicht zu kämpfen.“ äußerte sich der Esper in AhcXsas Kopf und der nickte. Zumindest wirkte es hier ziemlich lebendig, dafür, dass vor einigen Monden noch eine Obscuridad hier ihr Lager aufgeschlagen hatte. Die BeaniXssche Familie schien der Welt gut zu tun.
Aber Golem war hier und ein Esper wird eigentlich nur beschworen, wenn irgendetwas nicht im Lot ist. Aber was war es, was hier nicht stimmte? Abgesehen von den Erd-Fällen, die zwar ungewöhnlich, aber nicht unmöglich zu sein schienen.

"Nun", begann Be, "Als die ganzen Touristen kamen, haben sie die Statue mit ihren ungewaschenen Händen imme rbegrabbelt und das fanden wir sehr unschön, denn man musste sie dann andauernd saubermachen. Deswegen haben wir sie ein bisschen versteckt und wenn ich sage 'bisschen', meine ich ... 'versteckt'".
Be war kein Mann oder keine Frau von großen Worten, zumindest wenn es um ausschweifende Erklärungen von Beanixs'schen Verhaltensweisen ging, fielen ihm bisweilen einfach die Worte, denn die Handlungen geschahen meistens einfach so und damit hatte es sich schließlich und es stand kein hochbedeutender Leitgedanke dahinter. Noch dazu musste man dem einstigen Klon einer übergeordneten Macht einräumen, dass seine wissenschaftliche Karriere nun viel mehr ein Hobby geworden war und ziemlich viel normales Zeug machte; also eher vor Mädchen wegzurennen, die ihn anmalen wollten oder sowas krankes.
"Be, wo ist die Statue versteckt?"; fragte Beanixs sehr nachdrücklich, denn der Staub raubte ihr die Sicht und auch wenn es keinem im Moment wirklich auffiel, sie sahen jetzt schon aus wie Schweine. 
Be, der klein und winzig neben dem Erdfall wirkte, deutete nach vorn.
"Wir haben sie versenkt.", meinte er.
Da musste selbst Beanixs schlucken. Sollte das bedeuten, dass sie nun allen ernstes ins Erdreich vom Erdfall tauchen mussten, um eine Statue zu finden?, als sie diesen Verdacht lacht äußerte, winkte Golem einfach ab und ging zu dem Schnellrestaurant.
"Viel Spaß! Ich hol mir mal schnell einen Imbiss!", sagte sie noch unseren Helden.

Die Statue versenken, damit fremde Menschen sie nicht begrabbeln. Darauf konnten wirklich nur die BeaniXsens kommen. Warum auch ein Absperrgerüst aufbauen oder einen Burggraben darum ziehen? Wenn der Ursprung von Golems Erscheinen wirklich die Statue war, dann muss dieses steinerne Weib doch auch irgendwie von dort hoch gelangt sein. Bahamut seufzte frustriert in der Gedankenwelt des Kleinkindes. Es war wirklich unschön sich nicht äußern zu können, wenn man das Bedürfnis dazu hatte.

Golem musste sich an den Weg doch aber eigentlich erinnern. Doch wenn sie so blieb wie jetzt, war ihr das Hot-Dog Wettessen, bei dem Imbis wohl lieber, als sich hier produktiv zu beteiligen. Nunja, man könnte sie mit weiteren Befehlen dazu hin führen zu helfen, aber dies würde sicherlich moralische Zweifel aufwerfen.

Was sollten sie also tun? Doch in den Sand tauchen und auf Gut Glück hoffen in einer unterirdischen Höhle zu landen, wo der rieselnde Sand Juwelen und Mineralien angesammelt hatte und in mitten der natürlichen Schatzkammer, die Statur thronte? Dieser Gedanke war lächerlich. Lächerlich aber auch sehr Wahrscheinlich.

In den Gedanken des Jungen hatte er diverse Ereignisse mit dieser Steine werfenden Berserkerin gesehen, die ihm wohl oder übel deduzierten, dass der Gedanke ganz und gar nicht abwegig war.

AhcXsas Blick schweifte über den staubigen Ort und er betrachtete das rege Treiben der Menschen, welche dort fröhlich vor sich hin schlenderten. Als er aber etwas weiter hinten, dort wo die Ansammlung der Menschen aufhörte, etwas seltsames erspähte, meldete sich ein ungutes Gefühl in seiner Brust.

'Was hast du?' fragte die tiefe Stimme in seinem Kopf, welche bemerkte, dass sein Herzschlag schneller wurde. Denn dort am Rand der sandigen Schlucht stand eine frauengleiche Shilouette mit stechend gelben Augen, weißer Haut und ebenso weißem Haar. Gekleidet in dreckigen Lumpen, neigte sie langsam den Kopf zu den Niemanden und ihrer Kompanie. Ein schmales, düsteres Lächeln erschien auf ihren Lippen.

Sie schien keinem der normalen Menschen groß aufzufallen und sie rührte sich keinen Zentimeter. Sie starrte die Kameraden an und lächelte nur.

'Das ist nicht gut.' äußerte sich Bahamut. Das Herzklopfen ließ auch den Stein in neuem Glanz erstrahlen und die Flamme im Inneren erschien plötzlich wieder. Der Stein flüsterte zu unseren Helden: "Dort ist eine Herzlose. Eine neue Art."

"Bist du sicher ?", fragte Be flüsternd und schaute besorgt in Richtung der angeblichen Herzlosen. Wenn er sie so betrachtete, dann kann sie ihm doch ein wenig bekannt vor, denn sie sah 142 zum Verwechseln ähnlich. Wo war 142 eigentlich im Moment? Er hatte zwar gehört, dass sie momentan durch die Gegend streifte, auf der Suche nach etwas, das nur sie kannte und wo sie sich selbst wahrscheinlich nicht einmal sicher war, und bestimmt auch nicht allzu schnell wieder auftauchen würde, aber so sicher war er sich nun auch wieder nicht dabei. Vielleicht war 142 ja bereits wieder zurückgekehrt und nun an diesen Touristen hängen geblieben, aus reiner Neugierde heraus, welche ja nun wirklich ein untrügliches Familienmerkmal war.
Aber wenn er es wirklich recht bedachte, denn wäre 142 doch schon längst auf sie zugegangen, früherer Allüren hin oder her, wenn Sie jemanden traf, den sie kannte, dann sagte sie ihm gewöhnlich auch hallo, wenngleich in einem äußerst sarkastischen Tonfall.
" können wir irgendwie testen, ob das wirklich eine Herzlose ist?", fragte Beanixs vorsichtig, denn in ihrem Kopf hatte sich bereits ein Plan entwickelt, wie man an die verschwundene Statue heran käme, aber die Herzlose machte ihnen hier gerade ziemlich einen Strich durch die Rechnung. 
"Eventuell könnten wir uns einfach verdrücken?", schlug Be vor, "dann sparen wir uns einen unnötigen Kampf oder sowas. "

Das weiße Gespinst oder Gespenst (je nach dem auf welcher Halbkugel der Welt von Atlantis man sich befand, war der Ausdruck nicht ganz klar) regte sich und lächelte durchdringend die Gruppe aus der Ferne an. Sie bewegte zitternd die Lippen, als würde sie etwas sagen wollen, aber etwas unsichtbares schien zu verhindern, dass Töne aus ihrer Kehle kamen. Ebenso unsichtbar schien sie für die restliche Bevölkerung zu sein, denn diese nahmen sie nicht bewusst wahr. Als sie sich schleichend fortbewegte, wirkte es so, als würden die Menschen instinktiv um sie herum gehen oder kurz vor ihr zum Stehen kommen, um sich den Erdfall genauer anzusehen.

„Beanigs!“ quietschte AhcXsas heraus, als er diese Gruselgestalt näher kommen sah. Es klang ziemlich warnend für ein Kleinkind, dass noch nicht richtig sprechen konnte. Und bei diesem Wort weiteten sich die Augen der weißen Herzlosen. Wieder bewegten sich ihre Lippen, diesmal, als würde sie zu sich selbst sprechen. Dann drehte sie den Kopf ungesund nach hinten und beugte sich in eben diese Richtung. Sie schien etwas in dem Sand gesehen oder gehört zu haben, das ihr Interesse geweckt hatte.

Auch der grüne Stein schien ebendies zu bemerken und schnellte nach vorn, loderte flammend auf und brüllte: „Flare!“ doch alles was passierte, war ein rauchendes Puff. Kein Zauber fand seine Wirkung, keine Flamme entstieg dem Boden und verbrannte die Herzlose an Ort und Stelle. Im Gegenteil, diese machte einen Satz zum Sand hin und schien einen ganz bestimmten Edelstein gefangen zu haben. Man sah sie noch bis zu den Ohren hin grinsen, dann versank sie in der Grube.

„Nicht gut!“ kündigte der Drachenstein an. „Dieses…Ding hat scheinbar Golems Beschwörungsstein gefangen!“ AhcXsas quengelte ein bisschen. „Nein ich bin mir nicht sicher, aber es sah ganz danach aus.“ Wieder ein Gurgeln des Kleinkinds. „Das habe ich selber gemerkt, dankeschön!“ Offenbar verstand der Stein genau, was das Kind sagte und irgendwie schien es, als würde er den Drachen damit aufziehen, dass der Zauber nur einen eher mangelnden Effekt hatte. Offenbar konnte Bahamut in dieser Form nicht mal mehr Magie benutzen. Wie demütigend.

„Was glotzt ihr so? Hinterher! Oder wollt ihr, dass dieses Ding anfängt Golem auf uns zu hetzen?“