Der Altar des Nichts

Der höchste Punkt des Schlosses ist eine gewaltige Halle, die freie Sicht auf den sternenverhangenen Himmel gewährt. Aber jeglicher Sternenglanz verblasst, wenn das gewaltige Kingdom Hearts erstrahlt. Es wirkt hier oben so nahe, dass man es fast berühren könnte.

Der Fahrstuhl ratterte ungemutlich in die Höhe. Es war keine angenehme Sache und er hatte permanent das komische Gefühl, dass ihm der Magen nach oben rutschte. Bei einem Fahrstuhl kam das eigentlich immer erst kurz bevor dieser hielt, aber hier war es permanent. Felix musste sich an der Wand abstützen, denn glaubte man der Anzeige, dauerte es noch eine Weile. Und über das Fahrstuhlgedudel hatte er auch keine Ambition sich zu unterhalten. In Fahrstühlen herrscht ohnehin immer peinliches Schweigen oder andere Sachen.

Als das Bling wieder erklang und die verfluchte Tür endlich aufging, taumelte Felix ein wenig, ehe er in den Saal trat und automatisch zur Decke blickte, wo das große Herz vom Himmel strahlte.
"Wow.", sagte er überwältigt. "Das ist ja riesig. War in dem Buch, das du gelesen hast, eine Abbildung von dem Ding?"
Er trat tiefer in die Halle, sodass Kingdom Hearts direkt vor ihm war, zum Anfassen nahe, wollte man meinen.

Die Fahrstuhlfahrt war ellen lang, wegen diesem peinlichen schweigen. Tou wollte ja etwas sagen, doch dann traute er sich nicht. Eigendlich wollte er etwas über Felix wissen, aer da er ihn ja kaum kannte wusste er nicht ob dies vielleicht komisch sein würde.
Dann erschreckte er durch das Geräusch, als der Fahrstuhl ankam. AQls er dann hinaustrat sah er das riesige Herz. "Nein nur Text..."sagte er kurz. er wollte ja mehr sagen, doch als er dann noch zusätzlich erkannte wie hoch sie sich befinden, wurde ihm leicht übel und er taumelte hin und her. "Hoch, ganz hoch..." langsam fing er an blau anzulaufen.

Felix musste schmunzeln. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, denn er hatte noch nie jemanden gesehen, dem übel wurde, wenn er sich auf einer gut gesicherten Plattform befand.
"Du bist nicht oft auf hohen Gebäuden, oder?", fragte er vorsichtig und zückte sein Handy. Das Herz verdiente einen Schnappschuss, den er schnell an eine Nummer weiterleitete. "Nicht runtersehen. Hier kann gar nichts wackeln, alles steht stabil, genieß es."
Wie man Leute beruhigte, die fast an Luftkargheit verstarben, wusste er beim besten Willen nicht, denn immerhin war er leider kein Sanitäter, noch nicht mal Fluglotse.

Auch die beruhigenden Worte von Felix halfen nichts. Er hatte noch nie so ein Gefühl, denn er war ja auch nie Draußen und sah von etwas hohem hinunter. Als Felix dann den Schnappschuss machte, fiel er langsam um. Er konnte nicht mehr hören was er sagte, doch nach einigen Sekunden stand Touhoux auch wieder. er blickte in das riesige Herz, das einen Schein auf ihn und Felix warf. Dennoch fühlte er sich noch nicht in der Lage etwas zu sagen.

"Hast du das öfter?", fragte er verwundert. Er stand nun neben Touhoux und blickte ihn mit einer erhobenen Braue an. Der Junge benahm sich schon recht seltsam. Als wäre er das erste Mal in aus seiner komischen Bibliothek gekommen, obzwar der Gedanke daran, wohl gar nicht so abwegig war.

"öfter?" fragte Tou retorich. "Nein, das ist das erste mal, das ich weiß das ich draußen bin. Solche höhen hab ich noch nie gesehen, obwohl einmal saß ich ganze Drei Tage oben auf einem Bücherregal fest. Die sind übrigens Fünfzehn Meter hoch und da wurde mir schon ein wenig komisch." er war froh wieder einigermaßen zu stehen. "Und was genau musst du jetzt hier oben erledigen?"

Fünfzehn Meterhohe Bücherregale? Wie groß war da die Bibliothek und wer hatte solche kranken Einfälle? Für Felix klang das so skurril wie eine Vorstellung der Höllenkreise.
"Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber das klingt so, als ob du nicht schnwindelfrei bist. So viel hast du scheinbar doch nicht von 'ner Katze.", meinte er mit gerunzelter Stirn. Er blickte sich kurz um und schaute sich das Geländer an. So wie das aussah, konnte man von ihr oben aus ja ganz leicht ins Schloss gelangen. Sehr unvorsichtig.
"Ich?", sagte er verwundert, "Ich soll mir diesen Ort hier genauer anschauen und etwaige Geheimnisse zu entdecken. oder auch nicht."

Er verstand nicht genau was Felix für Geheimnisse aufdecken will, aber er lies es auf sich beruhen. Er wich dann der Bemrkung, die ihm ein wenig wie eine Beleidigung dann aus und sagte: "Die Bücherrei hatte Sieben Etagen und war ungefär 45 Meter lang und 30 Meter Breit. Und es fehlten nur noch Dreiundzwanzig Bücher, die ich nicht lesen konnte." Er war ein wenig enttäusch, das er nicht alle seiner Bücher durcharbeiten konnte, doch dies war ja nur in seiner kleinen Welt. "Kann ich auch ein Foto haben?" fragte er dann.

"Und du bist da hoch geklettert, um die Bücher runterzuholen? Warum hat dir keiner geholfen?", fragte Felix und konnte sich immer weniger ein Leben in einer Bücherei ausmalen. All die staubigen Schwarten und das die Sprachen und alles; da bekam man ja schon beim Hinhören schlechte Augen.
Sein Blick schweifte immer wieder ab und hin zum Herzmond. Wieso wohl war noch niemand auf die Idee gekommen, übers Dach in das Schloss einzusteigen? Das wäre doch die simpelste Methode.
"Ja, sobald ich herausgefunden habe, wie ich Fotos ausdrucken kann, ohne in Lebensgefahr zu geraten. Das Computerlabor wird nämlich von einer wahnsinnigen gewartet."

Er kratzt sich am Kopf und sagt verlegen: "Ja da bin ich hoch. Aber es waren alle immer so beschäftigt. Bei uns werden immer Feste gefeiert und diese Feste sind nun mal bei uns das Wichtigste im Leben. Ich habe meine eltern und Geschwister vielleicht einmal im Monat gesehen, ansonsten musste ich mich selbst versorgen und beschäftigen." Dann sah er wieder zu Kingddom Hearts und fragte: "Ist diese Verrückte deine Freundin?"

Wenn Felix sich sehr anstrengte, dann konnte er vielleicht eine vage Vorstellung davon entwickeln, wie man in einer Bibliothek nach Narung forschte. Ihm kam in den Sinn, dass man ein Katz-Maus-Spiel mit dortigen Mäusen veranstalten kann, denn immerhin hatte Touhoux nicht wenig Ähnlichkeit mit einer Katze.
"Ich will gar nicht wissen, wie du dich versorgt hast, wenn du auf einem Regal festgesessen hast.", meinte Felix dann belustigt und ohne hinzusehen, machte er ein Bild von dem Weg nach unten, den er sich nachträglich ansah. Das Dach, war ja klar.
"Freundin? Um Gottes willen nein. Die will nur Leben verschwenden und damit mein ich nicht ihres."

"Das sag ich dir auch nicht." lachte er Felix entgegen, dann dachte er ein wenig nach was er mit >>Nicht ihr eigenes<< meinte. Als ihm dann schließlich in den Sinn kam er könnte gemeint haben, das sie andere in gewissen hinsichten benutze, kam ihm das ekeln. "Soetwas will man doch nichteinmal in irgendwelchen Mangas sehen, ist auch noch gar nichts für mich. Und woher genau kennst du sie dann?" fragte er schließlich, während er einen Handstand machte und Felix von unten fragend ansah.

Er sah zu, wie Touhoux einen Handstand machte. Warum und wieso er das gerade jetzt und hier tat, war ihm schon schleierhaft, aber vielleicht war das ja seine Art, um die Beine zu strecken oder sich gegenüber der Höhe nicht mehr ganz so angreifbar vorzukommen.
Felix drehte den eigenen Kopf ein wenig quer, so weit er es vermochte und meinte dann, ganz einfühlsam, damit Tou nicht vor Schreck umfiel:
"Also an sich würde ich fast behaupten, sie ist unser Boss und steht im Rang über uns. Aber über ihr steht noch jemand, ein Typ namens Ahcxsas. Man sollte der Frau nicht über den Weg trauen, meine Meinung, besonders bei dir würde sie wahrscheinlich gleich den Seziertisch polieren.", meinte er, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, "Versuchst du grad Blut in deine Ohren zu bekommen oder versuchst du in meine Nase zu sehen?"

Tou lachte leicht, was ihm schwer fiel, da er Kopfüber stand.
"Nein ich will nur nicht übert den Rand sehen das ist alles." sagte er und legte sich dann auf den Rücken, dazu lies er sich nah hinten umfallen.
"können wir sie mal besuchen gehen? Es hört sich so an als ob sie ziemlich Interresant ist. abgesehen davon sollte ich mich sowieso mal bei den Hochrangigen Mitgliedern vorstellen meinst du nicht?"

"Seltsame Methode!", lachte Felix. Tou war genauso drollig wie Be, der Klon von Beanixs. Wenn die beiden aufeinanderträfen und Xeinalem würde dabeisein, würde sie wohl in ein Kawaii-Koma fallen und einen Monatlang nicht mehr aufwachen.
Um sich etwas besser mit ihm unterhalten zu können, machte Felix einen Handstand, denn wenn Augenpaare denselben Winkel hatten, wurde einem nicht so schnell schwindlig, geschweige denn der Hals steif vom Verdrehen.
"Also", sagte er, als er den Handstand, den er seit einigen Jahren nicht mehr gemacht hatte, hinbekommen hatte, "das letzte Mal habe ich sie in einer Cyberwelt verloren. Ob sie immer noch da ist, weiß ich leider nicht. Und herausfinden will ich es auch nicht. Außerdem hast du doch schon einen Obersten kennengelernt, Xeinalem."

Als Felix auch einen Handstand versuchte musste Tou lachen, denn es sah aus, als ob er es ewig nicht mehr gemacht hatte. Dann lauschte er weiter mit gespitzten ohren seinem Gesprächspartner.
"Das war...?" er konnte nicht mehr zu ende sprechen, den durch den Schock flog er um, doch wendete sich dann wieder in die selbe Position. "Ich hatte ja keine Ahnung. Aber, wenn sie so ein hohes Tier ist, hat sie dann nicht etwas zu tun, wie Arbeit, planung oder irgendsoetwas?" er überlegte kurz und verstrich die Fragen dann wieder. Doch es schien noch mehrere Welten zu geben, was Touhoux interressierte. er hatte noch nie auserhalb seiner Geschichten von soetwas wie anderen Welten gehört.
"Cyberwelt? es gibt noch andere welten? eine wie diese?"
Sein Schwanz wedelte hin und her, man könnte fast sagen wie bei einem Hund.

Felix wäre vor schreck fast selbst umgefallen. Seine Arme waren diese Position mindestens seit vier Jahren nicht mehr gewöhnt und er setzte sich lieber wieder normal hin. Als das bewerkstelligt war, konnte er auch weiter reden.
"Bisher habe ich von keinem Vorgesetzten erlebt, dass er überhaupt geplant oder gearbeitet hat.", gab er zu und schloss dabei gekonnt Veritas aus, dessen Art zu planen er dafür lieber verdrängte.
Er blickte Tou ein bisschen durchdringend an. Wie sollte er es möglichst sensibel ausdrücken, obzwar er keine Gefühle hatte, dass es noch andere Welten gab? Bis vor kurzem hatte er das ja selbst noch nicht fassen können.
"Nun ja. Ist es dir nicht komisch vorgekommen, dass hier alle irgendwie anders sind und nicht wirklich direkt zusammenpassen? Und dass hier alles ziemlich anders leben als bei dir Zuhause?
Andere Welten existieren tatsächlich und scheinbar ist man als Niemand dazu fähig, jede einzelne zu besuchen.", meinte er und fand selber, dass es wie Sci-fi-Roman-Plot klang oder nach Twilight Zone.

Tou hörte aufmerksam zu, doch mit der Zeit bekam sein Gesichtsausdruck einen trauerblick. "Wir sind hier in einer anderen Welt?" sagte er und klappte wieder um. dann saß er sich in den Schneidersitz und schaute gehetzt hin und her.
"Aber wenn du sagst es gibt noch andere Welten, aus was für einer kommst du dann eigendlich?"
Er rollte sich hin und her, blickte in die Sterne und versuchte dann auf den Rücken liegend den Mond zu fassen.
"Mein Zuhause..." murmelte er, als eine Träne sein Auge verlies. Dann schreckte er auf und nahm die Träne aufg den Finger.
"Wieso..." fragte er.

Er konnte zu Tous Feststellung nur bekräftigend nicken. Denn auch wenn er selbst es genauso wenig richitg fassen konnte, musste er doch zugeben, dass der Catboy es erstaunlich emotional auffasste. So eine Fassungslosigkeit, die er in seinem Gesicht abließ, konnte er bei weitem nicht von sich selbst erinnern, denn an sich hatte er es ziemlich gefasst aufgefasst.
"Meine Welt? Keine Ahnung. Ich komme aus Faiths Town, aber wie die Welt heißen soll, weiß ich auch nicht.", gab er zu, denn immerhin redete er gerade nicht mit Tarxon. Zudem befand er es nicht gerade als Schande.
"Wieso heulst du denn jetzt?", gab er mindestens ebenso verwundert zurück, "Ein Reflex vielleicht."

Ohne weiter seine Trauer zu beachten, sah Tou nun fragend zu Felix.
"keine Ahnung, aber wenn ich kein Herz besitze wie kann ich dann traurig sein, oder mich freuen, mir übel werden oder anderes?"
Nun war er endgültig verwirrt, denn sein Verhalten hatte schlussgefolgert Emotionen zu besitzen und Gefühle wahrzunehmen, obwohl er kein Herzschlag spürrte.
"Felix, empfindest du nicht auch irgendwas?" fragte er und musterte den Mann.
"Langeweile vielleicht oder Trauer, so siehst du zumindest im Dauerzustand aus." mit einem Ohrenzucken wartete er nun auf eine Antwort, im Hoffen sie wäre der Schlüssel zu seiner Ungewissen Naivität.

Er blickte zur Seite und versuchte über eine Antwort nachzudenken. Leicht war das nicht und er war sich sicher, dass er nicht der Richtige dafür war, um solche Fragen angemessen zu beantworten.
"Offengestanden, bin ich mir mit der ganzen Gefühlssache nicht ganz sicher.", meinte er und blickte Touhoux wieder an, "Am Anfang ist es mir schwer gefallen, aber nun, nach und nach kam ich mir zwar etwas dumpf vor, aber so etwas wie Gefühle scheint doch noch irgendwie zu existieren, auch wenn die anderen nicht darüber sprechen oder meinen, es seien Echos. Ich glaube, ich bin dem, der ich vorher mal gewesen bin, noch sehr ähnlich. Nur eben nicht mehr ganz so gefühlsgesteuert. Angst empfinde ich bespielsweise nur noch bedingt."
Er lächelte am Ende seiner Erklärung, dies dem, dass er froh darüber war, es so souverän über die Bühne gebracht zu haben.

Tou hörte aufmerksam zu und lächelte dann fröhlich worauf er sprach: "Das hast du aber schön gesagt." und versucht Felix ein wenig in Verlegenheit zu bringen. "Ich denke du hast Recht. was wenn wir noch zugriff auf die Gefühle derer haben, die wir vorher schon waren und eine Gewisse Verbindung zwischen unseren Körpern und den Herzen existriert, die noch irgendwo existieren? Es wäre doch möglich, dass wir unsere Herzen zurückerhalten können. oder nicht?" seine frage schien als ob dies erst der Anfang wäre.
"Doch wenn man so leicht dahinte kommt, wieso haben uns das nicht die hochrangigen Niemande erzählt. Vielleicht hat das ja irgendetwas mit Kingdom hearts zu tun."
Er blickt nun zum herzmond und rätzelt über diese Tatsache.

Wenn man von sich selbst behauptete, ein Playboy zu sein, dann konnte einen nicht schnell etwas die Röte ins Gesicht treiben. Felix lächelte nur und wiederholt einen Blick zum Herzmond empor, der strahlte und strahlte, als könne weiter nichts - was wohl im Normalfall auch stimmen mochte.
"Ich könnte mir fast vorstellen, dass sie entweder nicht wissen oder noch nach Erklärungen und Beweisen suchen. Zumindest wäre das für mich die logischte Vorgehensweise.", sagte er nachdenklich. Er versuchte sich in die Lage der Chefs, die er an sich alle noch nicht vollends gut kannte, hinein zu versetzen, aber das war schwierig, wenn man nicht alle Einzelheiten kannte.
"Willst du denn dein Herz zurück haben?", fragte er dann, als er sich Tous Worte hatte noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

"Ja. mehr alles alles andere." sagte er und strich sich durch die Haare.
"Ein Leben ohne Herz würde ich nicht wollen. Du etwa?" fragte er und sah Felix fragend an.
"Wilsst du ein Leben ohne Frohsinn, Liebe und Geborgenheit. Selbst Trauer und Schmerz kann manchmal gut sein. würdesr du die Gefühle vergessen können und weiter ohne sie leben?"