Der Wald ohne Namen

"Einfrieren? Ich beherrsche Wasser und kein Eis! Höchstens verbrühen, aber seine Haut sieht ziemlich dick aus.", meinte er und am auf die Füße. Mit der Sicherheit gefeiht, dass der Drache seine strauchligen eigenen Probleme im Moment hatte, konnte er endlich ein wenig überlegen, wie man einen Angriff starten konnte.
"Die scheinen sich nicht gerade zu mögen, oder?", fiel ihm auf, als nach Eihpos' Kommentar der Drache seinen wütenden Kopf schüttelte. "Warte mal! Wenn der andere Flügel auch beschädigt wäre, könnte er bestimmt nicht mehr fliegen!"

NejaniXs Augen blitzten bei DeXus Kommentar auf. Sie preschte vorwärts, während Eihpos und der Jabberwockey sich stritten. Sie schnellte unter den linken Flügel und schnitt tief in das andere Gelenk. Sie lief wieder zurück zu DeXus. "Hehe schon erledigt." sagte sie schelmisch.

Der Drache brüllte auf und konnte nun weder den einen noch den anderen Flügel bewegen, er stürzte zu Boden und die Erde erbebte heftig. Der Herzlose wurde von seinem Rücken gerissen und kam hart auf dem Boden auf.
"Du nutzlosen Mistvieh!", sagte Eihpos boshaft und starrte mit knirschenden Zähnen auf die Niemande, "Ihr haltet euch wohl für stark, was? Aber das wird euch noch leidtun!!"
Er richtetet sich auf spuckte abfällig auf den Drachen. Dann erschien eine Sichel in seiner Hand.

Dexus machte große Augen. Wie schenll Nejanix war, konnte er kaum fassen und zudem noch wirkungsvoll. Er fiel zwar fast wieder hin, als der Drache aufschlug, aber er hielt sich gerade noch und ein merkwürdiges Gefühl kitzelte durch seinen Magen, als Eihpos sich nun scheinbar zum Kampf stellt.
Der Junge erinnerte sich an den letzten Kampf und erwartete das Schlimmste.
"Pass bloß auf, seine Tricks wird er nicht sein lassen.", warnte Dexus.

NejaniXs purzelte durch den Aufprall des Drachen leicht zurück. Sie machte sich auf alles gefasst, was dieser Herzlose wohl mit ihnen vorhat. Sie rann zu DeXus. "DeXus wir sollten den Drachen zuerst vernichten, oder?" fragte sie ihn leise.

Eihpos' Augen funkelten gehässig und er machte keine Anstalten, sich wegen dieser Kinder auch nur im Entferntesten seinn Plan vereiteln zu lassen.
"Versucht's doch! Der Jabberwockey steht unter meinem Befehl und selbst wenn ihr ihn vernichten solltet, habe ich noch immer eine ganze Armee davon! AAHAHAHHAHAHAHAHAHAH!!!", lachte der Herzlose auf und es flogen am Himmel noch mehr Jabberwockeys heran, einer ebenso schrecklich wie der andere. Vielleicht fünfzehn, vielleicht dreißig an der Zahl, sie bewegten sich unermüdlich wie ein Schwarm Seemöwen.

Dexus schluckte angespannt. Er erwartete das Schlimmste und das Schlimmste kam auch. Er sah lauter Drachen am Himmel, die genauso aussahen wie der, der am Boden lag und zu fliegen nicht mehr in der Verfassung schien.
"Welchen denn?", fragte er an Nejanix gerichtet und konnte die Augen kaum so schnell bewegen, wie die Biester durch die Luft pfiffen.

NejaniX blickte geschockt in den Himmel und schluckte. //Welcher ist nur der Echte? Es muss einen geben, der einen Unterschied aufwies...// dachte NejaniX. "DeXus, kannst du an einem der Drachen einen Unterschied erkennen?" fragte sie an DeXus gewandt, in der Hoffnung er achtete auf dieses kleiner aber feine Detail.

Der Herzlose lachte schallend und es schien, dass der Wind, der die nahestehenden Bäume rauschen ließ, ein Echo zu vertreten suchte. Aber das spielte wenig eine Rolle. Eihpos amüsierte sich prächtig daran, dass er seinen Gegnern bald ein Schnippchen schlagen würde. Bald schon würden sie überrascht sein, wenn er sie umbringen würde. Solange konnte man den Drachen zusehen, die sich nun einer nach dem anderen, in einem Misshältnis, bei dem sie fast gegeneinander stießen immer wieder stürzflüge auf den Boden veranstalteten und Feuer spieen oder ihre Klauen einfach nur Furchen in den Boden reißen ließen.

Dexus wollte soeben antworten, als die Drachen mit ihren Angriffen begannen. Er kam sich vor, wie bei einem Luftangriff in einem Blitzkrieg. Er rannte nur noch. Dem Feuer wich er aus, versuchte es mit Wasser auch von seinem Leib fernzuhalten, aber bei den Krallen rollte er nur kläglich über den Boden. Er spürte, wie seine Haut an den Knien grob abgeschürft wurde.
"Also", setzte er an und kam erst minuten später dazu, weiter zu reden, "Der einzige Unterschied ist .... dass der Erste noch immer verletzt rumliegt!"

NejaniX wich mehr schlecht als recht den Klauen und dem Feuer aus, holte sich dabei die ein oder andere Schürfwunde. Sie dachte kurz darüber nach, was DeXus sagte und knirschte mit den Zähnen. Sie musste es einfach probieren. Sie preschte auf den, am Boden liegenden Drachen zu und sprang auf seinen Hals. Sie drehte sich zu dem Kopf des Drachen und ließ die Vorpal-Klinge mit einer zischenden Geschwindigkeit in den Kopf des Drachen sausen. Die Klinge grub sich tief in den Schädel des Biestes und es knackte kurz als die Vorpal-Klinge den Schädelknochen durchbohrte. Das Biest wandt sich und schrie tief auf.

Eihpos bewegte sich so souverän durch die Zerstörung und beobachtete mit finsterer Miene, wie da mit seinem Reittier umgesprungen wurde. Das war nun wirklich blöd, wie der Jabberwocky da am Boden lag und an sich kopflos sein Leben aushauchte.
"Sehr interessant. Da habt ihr den Drachen wohl erschlagen. Was soll ich denn nun tun?", sagte er mit einem Achselzucken und schien kaum eine Miene zu verziehen. Während die Drachen ihre Terrorflugbahn fortsetzten.
Aber plötzlich verschwanden Feuer und Furchen sowie die Kreaturen, die sie verursacht hatten und Eihpos stand allein da. Er verbeugte sich elegant.
"Wie leicht ihr mir in die Falle geht, ist doch zu erbärmlich. Und da wollt ihr wirklich noch den Kampf suchen? Vollidioten!", meinte er.

Er hört das Brechen eines Genicks und wandte angeekelt die Augen ab. So etwas sollte er sich besser nicht ansehen, wenn er später nicht davon träumen wollte, gerade jetzt, wo er mehr Schlaf benötigte als sonst, war er sich sicher vor den Traumbildern nicht fliehen zu können.
Und dann war alles weg. Bis auf Jabberwockeys tote Leiche, Nejanix und diesem Eihpos. Die Drachen waren verschwunden und Dexus kam sich auf einmal schrecklich schutzlos vor. Er spürte, dass nun etwas Echtes stattfinden würde, er merkte, dass seine Beine etwas weicher wurden. Bekam er Angst?
Er warf Nejanix einen Blick zu, welche so unsagbar weit von ihm entfernt zu sein schien.

NejaniX wischte sich über die Stirn und hüpfte von der Leiche des Jabberwockeys. Sie sah zu DeXus, und bemerkte, dass sie sich ziemlich weit von ihm entfernt hatte. Sie steckte die Vorpal-Klinge in ihren Gürtel und nahm ihre Katana in die Hände. Sie wusste, dass dies alles nun ein Ende nahm, entweder für sie Beide oder für den Herzlosen. Sie ging in eine Verteidungsposition ein und wartete darauf, was der Herzlose wohl als nächstes vor hat.

Der Herzlose blickte sie an. Der Blick war kalt und fern eines Ausdrucks, der sich nur auf irgendeine bekannte Art deuten ließ.
"Du willst kämpfen? Das ist schade, denn ich habe offen gestanden keine Lust dazu, viel eher würde ich mich freuen, wenn du ein bisschen was anderes machst.", meinte er kryptisch und wandte sehr sorglos hinüber zu Dexus, der locker mindestens einen Kopf kleiner als er war. Er stellte sich vor den Jungen und mit einem Mal schien er zu verschwimmen und der Boden anders zu werden.
Die Landschaft verwandelte sich in ein riesiges Schachbrett und stellte Dexus, der nun ganz rot war, auf die eine Seite und Nejanix, ganz weiß, auf die andere Seite. Der Untergrund war kariert und drehte und wendete sich unaufhörlich unter ihren Füßen. Es gab keine Randbegrenzun, aber dennoch fielen sie nicht in diese untrügliche Leere, die um das Schachfeld herm herrschte.
"Ich will ein Spiel spielen.", sagte Eihpos' Stimme gebieterisch und schien von überall her zu kommen.

Dexus dachte, dass sein letztes Stündlein geschlagen hat, als Eihpos ihm plötzlich so nahe war. Er konnte den Herzlosen riechen und das war nicht besonders gut. Als sich dann die Landschaft veränderte und er als rote Figur auf einem rotierenden Schachbrett war, schrie er entsetzt auf und fiel auf die Knie. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, so zitterten diese. Er wagte nicht, dem Untergrund zu trauen.
"Was soll das hier werden?", rief er panisch und hatte seine eigene Stimme schon lange nicht mehr in dieser Tonlage gehört.

NejaniX sank auf die Knie und schloss die Augen. Ihr war furchtbar schwindelig und sie konnte nicht klar sehen. Was für ein unfairer Kampf das war... Aber was erwartete sie von einem Herzlosen. Sie hörte, wie die Doppelgänger von Eihpos immer näher kamen. Sie stach ihre Katana in das Schachbrett und ließ pulsierend Feuer in sie hineinströmen. Ihre Umgebung erhitzte sich immer mehr und um sie herum erschien eine Flammenwand. Sie öffnete langsam die Augen und sah wie sich kleine Risse in dem Schachfeld bildeten. "DeXus attackiere das Schachfeld! Schütze dich!" schrie sie DeXus zu.

"Meinst du, dass das eine gute Idee ist? Immerhin stürzt ihr dann in die Tiefe.", raunte es amüsiert. Es war egal, was sie taten, er als der Harleking konnte getrost noch mehr Joker im Ärmel haben, als diesen beiden Cretins bewusst war. Zudem gewann der Joker immer, wenn er auch nicht bestimmbar an Wert war.
So sah er großmütig zu, wie die eine Hälfte des Feldes langsam zerstört wurde.

"Mit Wasser?", sagte Dexus irritiert. Ihm kam sein Element plötzlich recht sinnfrei vor und dann die Bemerkung, dass er in die Tiefe sinken würde, machten ihn nur noch unsicherer. Aber wwas blieb ihm denn übrig? Sollte er auf die Hähme des Herzlosen oder eher auf Nejanix hören?
Er spürte seinen Schweiß auf der Stirn und dieser Tropfte dick auf den Boden vor ihm. Er ließ das Wasser anschwellen und es sich um ihn erheben. Es war ein starker Strahl, der den Boden einzureißen gedachte, allerdings wohl ein wenig Zeit brauchte, um mit genügend Kraft zuzuschlagen.
Es begann unter ihm zu bröckeln.

NejaniX schluckte, machte aber weiter. Was ist besser, von Eihpos-Doppelgänger getötet werden oder in die Tiefe stürzen? Sie hoffte so sehr, dass sie Recht hatte, und sich dies nur um eine Illusion hielt. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie einer der Eihpos-Doppelgänger ihr zu nahe kam. Sie zog ein Katana und schnitt ihm den Arm ab, als dieser versuchte sie anzugreifen.

Der getroffene Doppelgänger zischte verächtlich und blieb an der Stelle stehen, ohne sich weiter zu bewegen.
"Ihr Niemande habt doch eh keine Gefühle. Wenn einer von euch den anderen umbringt, würde ich den Sieger freilassen.", sagte Eihposgutmütig. Seine Abbilder verschwanden in der Sekunde, in der der Boden so große Risse bekommen hatte, dass er ins Nichts zusammenbrach.

Die Niemande stürzten und wurde einige Augenblicke später von einem Holzboden aufgefangen, der wiederum im Nichts schwamm, sich aber nicht bewegte. Der Gang hatte keine Decke, aber dafür holzvertäfelte Wände, an denen unzählige Uhren hingen, die alle eine andere Zeit wiesen, aber dennoch alle liefen.
Wohin der Gang in seine zwei Richtungen führte, mochte man nicht sehen, denn er schien an sich immer weiter und weiter zu verlaufen, ob man sich nun nach links oder rechts wandte.

Er war schon wieder überzeugt, dass alles aus und vorbei war, als er hart aufschlug und sich in einem Gang wiederfand, in dem er das Ticken von tausend Uhren vernehmen konnte. Es war ein soclhe unrhythmischen Ticken, welches in seinem geplagten Kopf derartig laut erklang, dass er halb wahnsinnig wurde.
"Was ist das wieder für eine Scheiße? Ich hab echt die Nase voll!", keuchte er holte seine Sitar zum Vorschein, mit der er einige Uhren an den Wänden zerschlug, um ein bisschen Ruhe zu erzeugen.

Auch NejaniX schlug hart auf dem Boden auf. Langsam stand sie auf und stöhnte. Sie haben so viel durchgemacht, wann haben sie es denn endlich geschafft. Als sie stand, sah sie sich um. Überall hangen Uhren und die Gänge schienen unendlich zu sein. Sie ging zu DeXus, welcher einige Uhren zerschlug. "Er will, dass einer von uns stirbt." sagte sie zu ihm und betrachtete die Wand.

"Gut erkannt, Feuerhexe. Kämpft gegeneinander und ihr werdet sehen, dass ich eigentlich ein total netter Kerl bin.", versicherte die Stimme von Eihpos von irgendwoher. Ein Lachen folgte und das Ticken der Uhren wurde noch ein bisschen lauter. Er hatte schnell durchschaut, welcher der beiden am wenigsten belastbar war und das gab einen guten Anreiz zum Showdown und einer würde garantiert down under gehen.

"Oh Gott!", rief Dexus aus. Jdes Ticken fühlte sich in seinem Kopf an, als würde man Nägel hineinhämmern. Er zerschlug zehn Uhren am Stück und presste dann die Hände auf die Ohren, was keinen wirklichen Effekt hatte, dann ging er hin und her.
"Ja, das will er! Wahrscheinlich will er uns beide tot sehen! Und ernsthaft, ich glaube, er hat bald Erfolg damit! Der kocht uns so offensichtlich weich, bis wir einander anbetteln werden, dass man uns das Licht ausknipst!", sagte er aufgebracht und murmelte hinterher irgendetwas, das ihm selbst nicht klar war, aber irgendwas mit den Uhren zu tun hatte.