Der graue Ort

Sie trank ihr Glas leer und machte nicht den Eindruck, dass sie wegen irgendetwas hochfahren wollte.
"So gewalttätig bin ich nun auch wieder nicht. Leute anzufallen ist immerhin keine besonders vertrauenserweckende Eigenschaft, die sich nur bezahlt macht, wenn man den Leuten einen driftigen Beweis liefern muss.", sagte sie entspannt und klaubte sich eine Salzstange, von der sie das Salz abknabberte, ehe sie den Rest aß, der dann reichlich fade schmeckte.
"Bedeutet das, dass du dich innerlich für einen längeren Aufenthalt hier eingestellt hast?", fragte sie vorsichtshalber nach. Man konnte nie wissen, wann ein Immobilienhai sich vielleicht ein Autonormalniemand ausgab und vielleicht heimlich darüber nachdachte, den ganzen Bau zu kaufen, der wohl auf mysteriöse Weise auch den Mogrys gehörte.

"Also solange man dir nicht mutwillig die Haare abschneidet, bist du mehr oder weniger friedfertig?", meinte sie darauf schelmisch grinsend. "Gut zu wisssen." fügte sie noch immer grinsend hinzu. Kurz darauf griff sie nach ihrem Glas un kippte den Inhalt einem Zug hinunter und stellte dieses nicht gerade leise wieder ab.
Nachdenklich legte sie den Zeigefinger und Daumen ans Kinn bei Beanixs Frage. Um ehrlich zu sein, war ein längerer Aufenthalt schon wahrscheinlich, falls sie nicht frühzeitig starb, schließlich wusste sie ja auch nicht, wo sie sonst hinkonnte. "Wird mir ja wohl nichts anderes übrigbleiben", meinte sie schulternzuckend und ließ ihre Hand wieder sinken. "Hmm.... mir ist langweilig...", murmelte sie nach einer Weile und stütze ihren Kopf mit dem Ellbogen auf der Bar ab.

Sie kicherte kurz.
"Sozusagen.", erwiderte sie der Aussage und streckte dann ihren Körper ein wenig nach hinten. Es knackte in ihren Knochen und man wuusste wohl weniger, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.
"Du langweilst dich also.", sagte sie schmeichelnd, "Dannsolltest du dir eine Arbeit suchen. Dort hinten an der Tafel stehen ein paar Aufgaben. Such dir eine aus. Ich begleite dich.", meinte sie gleichmütig.

"Aufgabentafel?" Xaria warf einen Blick nach. "Oh, tatsächlich. Ist mir noch gar nicht aufgefallen", gab sie zu und hüpfte von ihrer Sitzgelegenheit runter um zu der Tafel hinüberzugehen. Sie überfolg das ganze im groben und musste sofort feststellen, dass die Auswahl nicht gerade klein war, aber (fast) jeder AUfgabe schien eine Möglichkeit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zustellen. Jetzt blieb nur mehr die Frage, für welche sie sich entscheiden würde. Sie fühlte sich wie in einem Restaurant, dass eine riesige Speisekarte hatte. Da wusste man auch nie was man nehmen sollte.
Nach einem weiteren Moments des Überlegens kam ihre eine Idee. Xaria konnte ja einfach den Zufall entscheiden lassen. "Dann Augen zu und durch", murmelte sie und schloss darauf ihre Augen. Die Auswahl traf sie mit ihren Zeigefigner udn erst als dieser Papier berührte öffnete sie ihre Augen wieder. Aufmerksam las sie die Information durch. "Okay?... ein verwüsteter Garten irgendso eines Kaisers... und wir sollen das richten. Hört sich nicht allzu schwer an", mente sie nachdem sie fertig gelesen hatte.

"Bist du dir sicher? Überall warten Tücken.", sagte Bea recht bestimmt, obsschon sie wusste, dass die Lösung einiger Missionen so offensichtlich war, dass sich manche Leute lächerlich ungeschickt anstellten, als hätte sie eine Dachterasse vorm Kopf. Aber das musste nicht zwangsläufig passieren. Vielleicht war es an dieser Stelle auch nicht verkehrt, Xaria noch etwas anderes beizubringen.
"Wenn du irgendwohin willst, solltest du auch in der Lage sein, dich dahin zu manövrieren. Wir tun das mittels schwarzer Portale.", erklärte sie.

Entweder schien Xaria Beanixs erste Aussage überhört zu haben, weil sie zu sehr mit dem Aushang beschäftigt war, oder sie wollte es einfach nicht hören, damit ihre Illusion der einfachen Mission nicht zerstört wurde. Erst als Beanixs wieder zu reden begann und irgendetwas von schwarzen Portalen sagte, sah Xaria wieder auf. "Und ich soll jetzt wohl so ein Portal machen. Gibts da irgendeinen Kniff oder so?, kam es vo nihr mit einem fragenden Blick "Muss ich etwa schnipsen ?", vermutete sie, auch wenn es nicht wirklich ernst gemeint war, und schnipsten einmal.

Schnipsen? Beanixs dachte automatisch an einen Flaschengeist in einem rosafarbenen Haremskostüm denken, dessen ganzes Können auf einem Kopfnicken mit dem auffälligen Blinzeln seiner Augenlider basierte. Was wäre wohl, wenn so ein Flaschengeist einmal was im Auge hatte? Gerieten seine Kräfte dann durcheinander?
Die Beantwortung dieser Frage musste Beanixs allerdings bis dahin verschieben, wenn ihr einmal ein Flaschengeist begegnete.
"Also, du musst wissen, wohin es geht und es einen Weg dorthin erdenken.", meinte sie und legte auf nachdenkliche Weise einen Finger ans Kinn.

Ein wenig entäuscht senkte sie ihre Hand, mit der sie geschnipsst hatte wieder. "Also funktioniert das auch so ähnlich wie die Sache mit dem Element?" Sie konnte einen Seufzer nicht unterdrücken "Dann Mal ran an die Sache. Probieren geht ja über Studieren"
Mehr als versauen konnte sie es ja nicht. "Gut... an den den Ort denken und dann den Weg vorstellen", murmelte sie leise zu sich selbst. Xaria dachte an den Namen des Ortes und stellte sich vor wie er so aus sah. Dann versuchte sie sich einen Weg dorthin vorzustellen. Mit einem leisen Flopp erschien eine halbe Minute später ein Portal. Oder wohl eher ein Portälchen, denn es erreichte gerade einmal ein Drittel der Höhe des korrekten Portals. "Okay... fast...", meinte Xaria kratze sich nachenklich am Hinterkopf.

Als Beanixs den kläglichen Versuch erblickte, schoss ihr sogleich durch die Gedanken, dass es enorme Rückenprobleme bedeuten würde, wenn man auf diese Art von Ort zu Ort gelangen musste, es sei denn man war minderwüchsig, was die aktuelle politisch korrekte Bezeichnung für zwergenhaftig war. Sie wollte damit jedoch keine Diskussion entfachen, immerhin müsste ein Vertreter jener Größenordnung anwesend sein, denn sonst käme kein wirklich logisches Ergebnis dabei raus.
"Vielleicht war der rechte Zeitpunkt dafür.", meinte sie kritisch und fuhr mit der flachen Hand über das Winztörchen, welches flackerte und dann wie verschwommen wirkte, ehe sich eine größere Form seiner selbst darüber legte.
"Los, beeil dich.", meinte sie dann und durchschritt es im selben Zug.

[-> Seidengarten]

"Irgendwann bekomm ich das auch noch so hin" Irgendwann in fernen Zukunft, fügte sie gedanklich hinzu und sah zu dem von Beanixs vergrößterten Portal hoch. Da konnte man sich den Kopf sicher nicht anschlagn. Obwohl, war das überhaupt bei so einem Portal möglich? Vielleicht blieb der kopf ja einfach übrig, während der Körper schon längst in der anderen Welt war.
Aber um ehrlich zu sein, sie wollte es lieber nicht ausprobieren und wahr froh darüber, dass Bea dsas Portal vergrößert hatte. "Jaja, keinen Stress", sagte Xaria noch, aber Bea war schon längst durch das Portal gegangen. Sogleich setzte sie ihr nach

[-> Seidengarten]

Knurriger Stimmung kam Aki im Grauen Ort an und warf sich auf einen Sitzsack, wonach sie einen nach Erklärung fordernden Blick auf Xeinalem warf. Wenn sie schon so blöd einen Chef machen wollte, dann sollte sie sich auch auf den anderen Teil der Abmachung besinnen, ehe Akirax wieder die Püsteriche hervorholte und eine gewaltige Menge Unheil stiften musste.

Das war ja nunmal echt eine schwere Geburt gewesen! Akirax erwies sich bisweilen als eine wirklich große Last! Und das nicht nur, eil sie viel zu stark für ein elfjähriges Mädchen war. Man brauchte wohl ein neues Call of Duty, um sie ein bisschen zu disziplinieren. Aber das hieß nicht, dass sie ihr Versprechen einhalten würde. Sie dachte nicht im Traum daran, mit Aki irgendwas wichtiges über den Feind anzuvertrauen.
Also ging Xein zu ihrer Konsole und spickte mal nach, wer von ihren Buddies online war. Ihre langfristige Rivalen erfreute sich wie erwartet eines eingeloggten Status. Schon merkwürdig, wie viel Zeit sie hatte.

"Los, jetzt sag sag sag sag sag sag sag sag SAG SAG SAG SAG SAG SCHON!!!", wütete Aki und stampfte wütend mit den Füßen herum. Es ar kein schönees Geräusch, eher nervig wie ein Erdbeben, das zu schwach war, um jemanden umzuwerfen, aber doch anwesend genug, um ziemlich zu nerven.

"Lass den Scheiß, Aki.", fuhr Xeinalem sie an. "Sonst sag ich dir nie wieder was. Nicht mal meine besten Geheimnisse bei Mario Kart oder bei Monopoly."
Sie wusste schon, welche Knöpfe man bei dem bisweilen leicht dement erscheinenden Kind drücken musste, aber doch gab es schon den ein oder anderen Zweifel, ob es diesmal auch funktionierte. Besonders, wenn sich Akirax so aufregte.

"Mario Kart hat Geheimnisse?! Das müsschen wir Luigi's Mansion sagen!", rief Akirax erstaunt. Wenn jetzt schon Spiele voreinander Geheimnisse hatten, dann war wirklich was nicht ganz so in Ordnung, dass man es nur unter den Teppich fegen musste, um wieder Ruhe vor den bösen Leuten von der Zimmeraufräumbrigade zu haben.

"Müssen wir nicht, Aki. Das weiß Luigi's Mansion schon", erwiderte Xeinalem fixiert auf das Spiel und ihre Nachrichtenliste. Außer diversen Auszeichnung zur SPielerin von DannundDann war aber nichts nennenswertes dabei. Traurig, aber wahr, solch Tage gab es auch. "Ist schon seltsam, dass sie nicht da ist...."

"Seit wann?", fragte Aki und blinzelte mit ihren blauen blauen Augen. Aber das war schon wieder recht uninteressant, denn sie vergaß ihre eigene Frage in Bälde schon wieder. Mit einem aufmerksamen Blick beobachtete sie, wies Xeinalem sich durch die Nachrichten klickte.
"Wer?", fragte sie dann noch, automatisch wie ein Atemzug.

"Das Mädchen, mit dem ich seit einiger Zeit zocke. sie ist immer online, wenn ich es bin und es ist immer ein Kopf-oder-Zahl-Spiel, wenn wir uns duellieren. Sie ist mir absolut ebenbürtig und es macht mich sowas von an, gegen sie anzutreten.", man konnte in ihrer Stimme Feuereifer sprühen hören. Noch nie hatte Xeinalem eine so ebenbürtige Gegnerin gehabt. Es war aufregend und zugleich eine Herausforderung, deren Ausgang sie nicht bestimmen konnte und genau darin lag der eigentliche Reiz.

"Ebenbürtig.", widerholte Akirax erhaben. Sie betonte jede Silbe auffallend, als wollte sie von jedem einzelnen Laut die Bedeutung erfahren. Sie kannte den genauen Sinn des Wortes an sich nicht, aber es musste etwas wirklich auffallend gewaltiges sein, wenn nicht sogar etwas Cooles.

Sie sah das Kind abschätzig an.
"Sag nur nicht, dass du nicht weißt, was 'ebenbürtig' bedeutet.", stöhnte sie, "Es heißt, dass sie genauso gut spielen kann wie ich und sich nicht davor scheut, auch das eine oder andere Mal zu gewinnen."
Sie versuchte so zu erklären, dass Aki es auch begreifen konnte, denn manchmal war sie schon eine richtige Last.

Akis Mundwinkel mahlten. Sie wusste nun nicht genau, wie sie am besten reagieren sollte. Alle mussten die künftige Nummer Zwei der Organisation immerhin für cool halten und das funktionierte bei weitem nicht, wenn sie sich eine Blöße eingestand. Sie zögerte noch einen Moment und sagte dann sehr selbstbewusst:
"Das wusste ich natürlich!"

"Das ist schön.", sagte Xeinalem ohne jeden Antrieb. Dass Aki manchmal log, war keine Neuheit, so waren kleine angeberische Mädchen nun einmal. Aber was hier gerade wirklich interessant war, war dass E nicht da war und das machte Xeinalem sehr stutzig.
"Ich bin verstimmt. Lass uns Ice Cracker spielen, Aki.", meinte sie schließlich und warf Aki einen Controller zu.

Es war unerwartet, dass Xeinalem sie auf ein Spiel einlud, denn immerhin war sie unschlagbar. Akirax gewann nur gegen alle anderen, das hieß meistens Dexus, denn sonst waren ja immer alle beschäftigt. Wo steckte Dexus eigentlich? Sie hatte ihn schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen.
Akurax nahm den Controller und das Spiel konnte beginnen. Sie kannte Ice Cracker, aber es war wirklich viel schwieriger, es zu zweit zu spielen, als allein.

Xeinalem mochte Ice Cracker, es war einies der wenigen Spiele, bei denen der Gegner durch das richtige, schnelle Handeln in den Boden gestampft werden konnte oder eher in die Unergründlichkeit der Tiefe fallen. Das waren aber nur Details, die so unwichtig waren, dass man drauf pfeifen konnte, nachdem man auf Start gedrückt hatte. Eine EHre, die ausschließlich Xeinalem gebührte.
Dann ging es richtig zur Sache und man hatte den unvermuteten Eindruck, dass das Spiel mit zehnfacher Geschwindigkeit ablief.

Akis Finger ampelten auf den Controllertasten herum wie Schmetterlinge auf kostbarem LSD und es war dennoch immer eine Spur zu langsam. Ihr kleiner Eskimo hatte Probleme die Eiswürfel schnell genug zu zerhacken, ehe der Bildschirm eine Sequenz nach oben machte, sie schaffte es immer wieder nur ganz knapp, nicht vom unteren Rand verschlungen zu werden.
"Nicht schnell!", beschwerte sie sich und spürte, dass ihr bald ganz schlimm die Finger wehtun würden, wenn das so weiterging.