Der Wald ohne Namen

NejaniX beschwor ihre Katana und zerschlug mit einmal 10 Uhren. Sie wand sich auf die andere Seite und zerschlug auch da 10 Uhren. "DeXus, zerschlag mehr Uhren!" sagte sie laut zu ihm. Sie hoffte, dass DeXus sich noch zusammennehmen konnte und durchhielt.

"Ohh, was soll das bringen? Ich habe noch viele andere Uhren.", säuselte Eihpos verständnisvoll und ein Glucksen war zu hören, als verkniffe er sich angestrengt das Lachen.

"Warum?", fragte Dexus sie und schien Eihpos kaum noch wahrzunehmen. Aber das mit den Uhren störte ihn ohnehin so sehr, dass er freiwillig und unaufgefordert darauf einschlug. Einige fielen sogar von der Wand ab, aber nach 11 weiteren musste er sich kurz ausruhen.
"Warum machen wir das?", wollte er wissen und keuchte erschöpft.

"Irgendetwas muss es damit auf sich haben!!!" sagte NejaniX wütend. Auch ihr genügte diese Farce langsam. Was wollte dieser Herzlose? Er hätte sie schon längst erledigen können, aber er tat es nicht. Er spielte mit ihnen. Immer und immer wieder zerschlug sie die Uhren, aber es wollten schier nicht weniger werden. Sie machte eine kurze Pause.

"Natürlich. Wenn etwas da ist, muss es auch eine Funktion haben.", grunzte Eihpos fasziniert, "Wie wäre es, wenn die nur da hängen, um euch mürbe zu machen, physisch und psychisch? Was, wenn alles, was ihr hier tut, euch nur an den and dessen bringt, was ich von euch verlange? Nun gut, eine rothaarige Hexe ohne Seele wird das wohl kaum begreifen, aber der kleine Spast wird sicherlich bald dahintersteigen."
Seine Stimme klang furcchtbar dröhnend, wie aus Lautsprechern, die überstrapziert waren.

Er hatte eben vorgehabt, aufgrund von NejaniX' Eifer weiterzumachen, aber als er sich Eihpos Bemerkung durch en Kopf schmettern ließ, ließ er die Sitar sinken und bemerkte, wie schwer sich seine Arme inzwischen anfühlten.
"Machen wir, was er will.", sagte er plötzlich, recht gelassen. "Verbrenn mich! Na los!"

"D...DeXus...." sagte NejaniX geschockt und sah zu ihm. Sie hörte auf die Uhren zu zerschlagen. "Warum sollte ich das tun? Nur damit wir hier raus können?!" NejaniX wurde mit jedem Gesagten Wort lauter. Dieser Herzlose ging ihr auf die Nerven. Er sollte aufhören DeXus zu quälen.Eine Feueraura bildete sich um ihren Körper. Sie senkte den Blick und sagte kein Wort mehr. Plötzlich fingen alle Uhren Feuer und verbrannten.

Nun lachte er lacht auf, auch wenn die UHren in der Hitze zu schmelzen begannen. Wahrscheinlich hatte er bereits Erfolg gehabt, denn der Kleine schien tatsächlich bereits den Verstand verloren zu haben. Alles lief wunderbar nach Plan und das würde wohl auch Veritas einsehen müssen.

Dexus begann breit zu grinsen und war einen verscmitzten Blick zu den brennenden Uhren.
"Wenn wir uns nicht mal gegenseitig vertrauen, hat er gewonnen, also verbrenn mich!", sagte er und streckte weit die Arme aus. "Ich verspreche dir, alles wird gut. Aber zuerst müssen wir hier raus."
Er versuchte so logisch und überzeugt zu klingen, wie er nur konnte. Er hatte zwar einen Plan, aber er konnte ihn ihr nicht ohne weiteres anvertrauen, denn dann würde Eihpos ihn auch kennen. Aber trotzdem war er sich nicht sicher, ob er es hinbekommen würde.

Nachdem alle Uhren geschmolzen haben, sah NejaniX zu DeXus. In seinen Augen konnte er seine Entschlossenheit sehen. Aber was, wenn es nicht klappt? Was, wenn DeXus stirbt? Sie biss sich auf die Unterlippe. Zögernd richtete sie ihr Katana auf DeXus. "DeXus... Es tut mir leid. Ich hoffe, es war nicht die falsche Entscheidung..." sagte sie leise und ihr Gesprochenes zitterte vor Angst. Nie wollte sie Jemanden töten, den sie mochte. Aus ihrem Katana schoss eine Feuerbrunst die alles um sich verbrannte und diese schoss schnurstracks auf DeXus zu.

Irre erklang das Lachen und der Raum verzerrte sich in dem Moment, in dem Dexus in Flammen stand und die Landschaft tauchte wieder auf, in ihrer normalen Gestalt. Der Raum war verschwunden und applaudierend stand Eihpos da.
"Ich kann gar nicht glauben, dass du für so etwas was übrig hattest. Gratulation.", sagte er und näherte sich Nejanixs dennoch nicht. "Du hast einen Niemand getötet. Wie ist das so?"

Dexus kniff die Augen zusammen und spürte die Hitze. Er konzentrierte sich stark und roch seinen brennenden Mantel. Während der Raum sich verzerrte und wieder zur Lichtung wurde, kochte er quasi in dem schwarzen Leder, bis nur noch ein Schemen übrig war und dampfend zu Boden sank.
Man sah nur noch Schwärze, die nicht klar zuzuordnen war.

NejaniX sah nur noch den schwarzen Haufen Staubes, welches vor ihr lag. Sie hörte das irre Lachen des Herzlosen. "..." NejaniX antwortete nichts, schnellte um sich und schnitt dem Herzlosen den rechten Arm ab. Nichts spürte sie, gar nichts. Sie wollte diesen Herzlosen nur noch loswerden.

Der Herzlose schrie auf und hielt sich die blutende Stelle, wo einmal sein Arm gewesen war. Er starrte Nejanixs an.
"Wofür war das? Dass ich mein Versprechen gehalten hab? Du rothaariges Flittchen --", er unterbrach sich und wurde dann ganz ruhig, "Okay, mal so gesehen, ich habs verdient. Aber hiermit biete ich dir eine neue Chance. Ich lade dich ein, MItglied meiner Organisation zu werden."

Es schoss ein Geysir mit fast kochendem Wasser aus dem Boden unter dem Herzlosen empor. Das Wasser dampfte, aber befand sich noch ziemlich genau einen Grad unter dem Siedepunkt.
Währenddessen sich dies vollzog, sammelte sich eine kleine Pfütze neben der Brandstelle, welche sich aus vielen kleinen Wassertropfen zusammensetzte, die sich vor nicht allzu langer Zeit den Grashalmen hatten niedergelassen. Aus dieser Pfütze entstand dann ein Junge, der verblüffend aussah wie Dexus, jedoch ein angekokelt schien und keinen Mantel mehr trug, sondern nur ein angesengtes Shirt und eine Bermuda-Shorts.
Er hustete.
"Tut's weh? Das ist nicht mal annährend so heiß, wie das, was ich aushalten musste!", rief er Eihpos zu.

"Niemals!" sagte NejaniX und starrte den Herzlosen wütend an. Plötzlich bemerkte sie eine Veränderung in der Umgebung und plötzlich war da auch DeXus da. "DeXus!" schrie NejaniX und rannte zu ihm, wo sie ihn herzlich umarmte. "Gott sei dank geht es dir gut!" sagte sie fröhlich. Von der so wütenden NejaniX war nichts mehr da, sie war nur so froh, dass er noch lebte.

"Niemals? Ach komm, denk noch mal naaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaach!!!!", kreischte Eihpos, während er von den Beinen gerissen wurde und von unten nach oben gekocht wurde. Er brachte lange, zu viele quälende Sekunden, um sich aus dem Strahl wieder zu befreihen. Schließlich rollte er auf dem Boden und hatte nicht wenig Ähnlichkeit mit einem Hummer, der gekocht worden war.
"Ihr elenden Mistkerle.", brachte er mühevoll hervor und kam kaum noch auf die Beine.

Dass sie erleichtert sein würde, hatte er schon erwartet, aber gleich umarmen war etwas viel, besonders bei Verbrennung gfühlten achten Grades.
"Autsch, bitte nicht anfassen, das tut weh.", sagte er, "Aber ich sagte doch, dass alles gut wird.", meinte er gequält und wand sich besonders nett aus Nejanix' Griff. Er atmete auf, bis er wieder den Schmerz im Griff hatte. Der Geysir versiegte und der gekochte Herzlose erfreute ihn ein bisschen. "Bringen wir es zu Ende. Der Typ hat genug Ärger verbreitet."

NejaniX lächelte ihn an. Sie war wirklich froh, dass DeXus Recht behielt. Nun wandte auch sie sich wieder Eihpos zu. Sie beschwor ihre Katana und machte sich zum finalen Schlag bereit. "Ich denke nicht nochmal darüber nach, Eihpos." sagte sie ernst zu ihm.

"Schlag doch zu!", forderte er sie auf und grinste breit, "EIn gefühlloses Wesen sollte keine Skrupel haben. Los! MAch! Zeig, dass du'n Schwanz hast, Püppi! Oder erinnere ich dich an wen? Auch wenn ich sterben sollte, wir sind viele und wir können euch alle vernichten!"
Er lachte auf und wand sich kaum auf dem Gras. Er erwartete den Schlag. Zu sehr schmerzte sein Körper als dass er noch dazu in der Lage gewesen wäre, sich zu verteidigen.

Mit einem Mal tauchte jemand neben Dexus auf. Es war ein Junge, der ihm sehr ähnelte, allerdings in einer militanten Uniform und einer Augenklappe, bei der man sich fast sofort sicher war, dass er sie nicht brauchte und nur zu Outfitzweecken trug.
"Ich hätte nie gedacht, dass er so sterben würde. Habe er mit einer Show gerechnet und einem kleinen Witz hinterher. ", meinte er trocken und starrte Dexus neugierig an, "Wir sind wirklich gleichgroß. Komisch. Unter anderen Umständen wären wir wohl Freunde geworden."
Als wäre er ein Zuschauer von einer Actionshow, steckte er die Hände in die Hosentaschen und betrachte die Exekution.
"Ich heiße Sued. Merk dir das schon mal vor.", sagte er beiläufig.

Dexus nickte Nejanixs zu. Es gab keinen Grund diese Sache hinauszuzögern. Es musste geschehen. Er war gefährlich und musste unschädlich gemacht werden. Auch wenn es Dexus widerstrebte, dass er sterben musste, war doch die Tatsache, dass es für seinesgleichen keine guten Gefängnisse gab, Grund genug, dass eine Hinrichtung notwendig war.
Als er die fremde Präsenz spürte, versteifte er sich und wagte sich nur zaghaft einen Blick auf den Herzlosen, der eben erschienen war zu werfen. Er war ihm ähnlich.
"Du bist mein Herzloser.", stellte er flüsternd fest und schluckte. "Nur zu Nejanix, sonst verwüstet er diesen Ort weiterhin."
Er warf Sued einen Blick zu, der ganz anständig zusah, ohne den Deut eines Angriffs zu verraten. Dennoch war Dexus unwohl in seiner unmittelbaren Nähe.

NejaniX sah Eihpos an. Er war wirklich erbärmlich. Er lag auf den Boden und wartete auf seinen Todesstoß, machte Witze darüber, wie er jetzt sterben würde. Dieser andere Herzlose stand nur da. NejaniX sah ihn an und erkannte, dass er DeXus sehr ähnlich sah, bis auf ein paar Details seiner Kleidung und der Augenklappe. NejaniX sank den Kopf. // Gefühlslos?// dachte sie und überlegte. Sie überlegte lange, über die Worte, die Sued sagte. Sie ging zu Eihpos und rammte eines ihrer Katana in seine Brust, an der Stelle wo sein Herz liegen sollte. Sie schlitze eine tiefe und lange Wunde in seinen Brustkorb. Für NejaniX war der Herzlose nicht viel wert. Nachdem was sie alles durchmachten und was er für ein Chaos in die Welt brachte.

Der Herzlose verstarb mit einem Lachen, das sich zu einem Schrei eichte und dann verklang, als er sich auflöste und verschwand. Neben Dexus schniefte es und er schaute zu Sued, der sein Augen unter der Klappe entblöste und sich eine Träne wegstrich, jedoch Haltung bewahrte und das Gesicht ernst hielt.
"Wieder ein Punkt für euch. Bald sind die Toten ausgeglichen.", sagte Sued recht ernsthaft, "Ihr habt noch einen Freistoß."

Zum ersten Mal sah Dexus, wie jemand starb und er wunderte sich, dass es kein bisschen Feierlichkeit hatte und einfach nur vulgäres Verschwinden war. Er war enttäuscht, auch wenn er sich eingestand, dass es nicht der richtige Moment dafür war. Er wandte sich dann Sued zu.
"Wie meinst du das? Welche Toten? Wer ist gestorben?", fragte er irritiert.

NejaniX seufzte und ließ ihre Katana verschwinden. Sie wandte sich DeXus und Sued zu und ging zu ihnen. "DeXus, wir müssen noch die Königin finden." sagte sie und ging nicht darauf ein, was der Herzlose sagte. Schon bald würde der Kampf wieder beginnen. Sie hatte bisher nur zwei Kämpfe mit den Herzlosen erlebt, aber sie wusste, dass dies ein schier eindloser Kampf sein wird.