Der Felsen der falschen Suppenschildkröte & des Greifs

NejaniXs hörte dem Greifen neugierig und völlig gebannt zu. Sie dachte nach und berührte ihr Kinn mit ihren Zeigefinger um ihrer Geste Nachdruck zu verleihen. "Aber es muss doch eine Möglichkeit geben an diese Vorpalklinge zu kommen... Gibt es denn auch noch einen anderen Helden... Jemand fremdes, den du hier in dieser Welt gesehen hast, Greif?" NejaniXs wandte sich dem Greif zu und fragte ihn unverblümt. Es musste eine Möglichkeit geben an diese Klinge zu kommen und wenn nicht sie die Helden waren, von dem die Legende besagte, dann muss es Jemand anderes sein.

Raunend hob die Mythengestalt den Kopf etwas an, als dachte es nach, aber nur für einen Moment, denn ein Greif weiß immer zu antworten, alles andere wäre seiner Wesensart einfach widersprechend.
"Andere Personen, ach liebes Kind, ich bewege mich nie sehr weit von diesem Felsen fort, aber vielleicht", und hier wandte er sich wieder an die falsche, schluchzende Suppenschildkröte, "weißt du ja etwas, meine Liebe. Diese Kinder brauchen schließlich Hilfe."
Man seufzte zur Anwort und Dexus stimmte gleich mit ein. Die falsche Suppenschildkröte war einfach zu langsam für seinen Geschmack.
"Ooooooooooooooooooh! Ich sah gewiss jemanden bei dem Jabberwocky!", sagte sie recht schnell für ihre Verhältnisse, "Ein seltsamer Geselle und sie ritten und stritten durch die Luft - er meinte, er wolle das Schwert aus dem Wald bekommen und dem Jabberwocky damit in den Ar-"
"Ja, ja, schon gut, wir können uns denken, was er vorhatte.", unterbrach der Greif sie.
Der Wasserbändiger horchte auf.
"Ich denke, die Klinge hat man oder nicht? Wieso sagst du, dass sie im Wald ist`?", fragte er scharf.
"Das eine schließt das andere nicht aus.", meinte der Greif gelassen, "Es erschien sowieso recht unnütz, es noch extra zu erwähnen."
"Mrrrrrrh! Sowas Gemeines!", platzte es aus Dexus heraus.

NejaniXs kräuselte die Stirn //Also ist noch Jemand anderes in dieser Welt... Entweder gut oder böse gestimmt...// Sie wandte sich DeXus zu:" DeXus, wir sollten diesen Wald unbedingt erforschen ! Aber ich glaube vorerst sollten wir die Nacht hier verbringen... Es wird uns nicht viel bringen durch einen dunklen Wald zu reisen, oder was meinst du?"

Dexus wandte sich mit zweifelhaften Blick zu Nejanix.
"Du willst allen ernstes auf einem Berg neben einer falschen Suppenschildkröte und einem Greif schlafen?", fragte er sachlich und hob die Brauen. Zu seinem erwähnten Zweifel schlich sich zudem noch das Bedenken, dass der Felsen nicht sehr gemütlich aussah und die ganze Nacht wach zu sein, schaffte er beim besten Willen nicht.
"Oder hast du Angst, im Dunkeln durch ein paar Bäume zu gehen?", schloss er an.

NejaniXs lachte unsicher "Nun ja besser neben den Beiden zu campieren als im Dunkeln von dem Jabberwocky gefressen zu werden!" NejaniXs kniete sich hin und sah sich den Boden an. Kurz darauf stand sie wieder auf und sah sich um, bis sie zu einen Abschnitt mit ganz vielen Büschen ging. Sie sammelte viele Blätter ein und verteilte sie auf den Boden, sodass vier kleine "Bettchen" entstanden. "Tadaaaaaa! Na was sagt ihr?" sagte sie sehr stolz auf ihr Werke.

"Ich bin ohnehin am Zweifeln, ob sich so ein großer Drache zwischen lauter Bäumen durchschlängeln kann.", sagte Dexus recht kritisch und nutzte dabei, dass er Recht hatte, bis ihn jemand widerlegte. Er blickte Nejanix an, während sie Laubhaufen aufschichtete und war sich ziemlich sicher, dass sie von ihrer Camping-Idee wohl nicht abweichen würde, wenngleich ihre Haufen ein wenig an frisch aufgeschippte Gräber erinnerten. Aber statt das laut zu sagen, seufzte er nur.
"Sag mal, kann es sein, dass du etwas eerschöpft bist, Nejanix?", fragte er nach.
Der Greif und die falsche Suppenschildkröte begutachteten die Laubbetten mit wohlwollenden Gesichtsausdrücken.

NejaniXs setzte sich auf die gefertigten Laubbetten. "Ja... um ehrlich zu sein schon... Es sind so viele Dinge passiert... Ich hätte wirklich nichts gegen eine kleine Ruhepause, wenn du nichts dagegen hast." Sie lächelte DeXus leicht an. Sie dachte über viele Dinge nach, wie sie hierher kam und was mit VoXvere wohl geschehen sei. Kurz schüttelte sie ihren Kopf, um die Gedanken weg zu bekommen. Dafür hatte sie im Moment keine Zeit, sie musste sich erholen und so schnell wie möglich die Königin retten...

Es war nicht so, dass Dexus nicht auch eine gewisse Erschöpfung verspürte, jedoch befürchtete er, dass er nicht wieder aufwachen würde, wenn er sich einmal hingelegt hatte. Es war nämlich so, dass er in letzter Zeit nur recht wenig Schlaf bekommen hatte und sich in seinem Körper wohl ein solches Defizit aufgestaut hatte, dass er meinte, zwei Tage am Stück durchschlafen zu können. Aber was tat man nicht alles, um es anderes recht zu machen.
"Aber nicht zu lange! Wir haben viel zu tun und noch weniger Zeit, um es zu tun.", sagte er gestreng und legte sich auf eines der provisorischen Betten. Die Müdigkeit stieg schnell wieder in ihm auf und er gähnte, wonach er bald schon die Augen schloss.

NejaniXs lächelte und nickte nur, danach kuschelte sie sich ein und die Müdigkeit übermannte sie. Sie merkte nur noch wie schwer ihre Augenlider, ihre Arme, ihre Beine, ihr ganzer Körper wurde. Letzendlich schlief sie mit dem Gedanken ein, was wohl Morgen für ein Tag und was wohl noch alles passieren wird.

Es passierte genau das, was Dexus befürchtet hatte. Er schlief so schnell und so tief ein, dass er binnen von ein paar Minuten in Tiefschlaf versetzt war und er gar nicht richtig einschätzen konnte, dass er viel zu lange schlief. Der Schlafmangel rächte sich nun und wollte sich wohl ausgleichen.
Er wachte erst auf, als die Nacht verzogen war und dicke Tropfen Wasser auf sein Gesicht klatschten. Er brauchte eine Weile, war irritiert, weswegen es in seinem Zimmer regnete, vermisste kurz seine Bettdecke und dann die Wände - dann merkte er, dass er draußen war und in einer anderen Welt. Er blinzelte hinauf zum Himmel und erblickte dort den Regen, der sich aus den Wolken stahl.
Einige Tropfen trafen unvermindert sein Gesicht, bis er eine Geste mit der Hand machte, die dafür sorgte, dass die Tropfen um seinen Körper einen Bogen machten.
"Nejanix? Bist du wach?", fragte er, ohne sich umzublicken.

NejaniXs beugte sich über DeXus und lächelte ihn an. "Ja! Ich bin etwas früher als du aufgewacht" sie beugte sich zurück und kämmte sich ihre langen Haare zurecht, um sie dann zu einen Zopf zu binden. Sie sah sich um, und dachte darüber nach, welchen Weg sie einschlagen sollten.
"DeXus, hast du eine Ahnung wohin wir gehen sollen?"

Dexus bändigte den Regen, dass keiner der beiden von ihm getroffen wurde. Die Müe machte er sich nicht bei dem Greifen und der Schildkröte, die noch immer selig schlummerten und es wohlkaum bemerken würden, wenn sie weggehen würden. Auf ihre Frage hin schüttelte er den Kopf zunächst, bis es ihm wieder einfiel.
"Der Wald, in dem es keine Namen gibt.", meinte er dann, "Wir brauchen das Vorpal-Dings. Dann wären wir zumindst für den Kampf gerüstet."
Er ließ die Augen den Berg herunter schweifen, wo er unschwer einen Wald erblicken konnte, der sich in zig Metern in der Tiefe befand.
"Es wird sicherlich ein Weg dorthin führen."

NejaniXs stand langsam auf und achtete darauf den Greifen und die falsche Suppenschildkröte nicht zu wecken. "Dann lass uns losgehen!" flüsterte sie DeXus zu und ging auf die Klippe zu und sah herab. Es ging wirklich weit runter, doch nicht weit von ihnen entfernt, erblickte sie einen schmalen Bergweg. Sie deutete auf ihn und machte DeXus eine Geste dorthin zu gehen.

Er rappelte sich hoch. Zu allem Überfluss bereute er nun den Umstand, seie Zahnbürste nicht dabei zu haben. Morgens aufzuwachen und sich nicht die Zähne zu putzen, fühlte sie seltsam und nicht wirklich richtig an, sodass er dauernd mit der Zunge über den Zahnbelag fuhr, als könne er ihn auf die Art wegbekommen.
Dexus ging hinter Nejanix her den Bergweg nach unten, welcher sich bei einigen Passagen doch recht steil entpuppte, sodass er aufpassen musste, nicht bei einer falschen Bewegung kopfüber runter zu rollen.
"Ob der Jabberwockey ein starker Feind ist?", fragte er beiläufig, um sich von dem unbequemen Weg abzulenken.

NejaniXs ging ganz langsam und vorsichtig den steilen Bergweg hinab. " Ich weiß es nicht, aber ich denke schon. Wir sollten ihn keinesfalls unterschätzen. Mittlerweile ist in dieser Welt alles möglich." sagte sie leise. Auch sie hatte schon darüber nachgedacht, ob sie es schaffen würden diese Kreatur zu besiegen. Immerhin kann man sich nie sicher sein, was passiert.

"Unterschätzt hätten wir ihn bestimmt nicht. Erinnerst du dich noch, wie groß das Biest war? Ein Monstrum!", sagte er und erinnerte sich an den Drachen, der misamt des Herzlosen von dannen geritten war.
Vor Dexus rollten kleine Steine voraus in die Tiefe. Der Wald kam näher und sah ziemlich ordentlich aus, zumindest aus diesem Blickwinkel. Dennoch graute es ihm ein bisschen davor, in ihn hineinzugehen. Wald ohne Namen. Klang an sich nicht besonders verheißungsvoll, es sei denn, man erwartete nicht gerade eine gute Verheißung. Nur noch wenige Meter und das schattige Dickicht lockte schon mit Vogelstimmen und knisterndem Waldboden.

[-> der Wald ohne Namen]

NejaniX stimmte DeXus zu. Es würde ein langer Kampf werden. Sie schluckte als sie den Waldboden betrat.

[-> der Wald ohne Namen]