Vor vier Jahren: Arken wuchs im Schatten des gigantischen Steinschlüssels von K-Town auf. Seine Jugend war nichts besonderes, er lernte das Schmieden, spielte mit den Nachbarskindern und freute sich wenn es sein Lieblingsessen gab... Jedoch hatte er immer das Gefühl, irgendwie nicht dazu zu gehören. Seine Eltern verschwand so früh das er sich nicht einmal mehr an ihre Gesichter erinnern konnte und so wuchs er bei Bekannten auf. Es war zwar die beste Familie die er sich hätte wünschen können, aber dennoch wusste der Junge, dass ihm irgendwas fehlte. Arken weiß nicht wann er damit anfing, aber irgendwann verbrachte er jede Freie Minute auf dem gigantischen Steinschlüssel, um Ausschau zu halten, ob es Irgendetwas außerhalb von K-Town gab. Jedoch versperrten der Rauch der Schmieden und Werkstätten jede Sicht nach draußen, bis eines Tages ein Starker Wind den schwarzen Schleier auflöste und Arken etwas Seltsames sah.
Es war später Abend, die sonst fast unsichtbare Sonne ging gerade unter als inmitten der roten Scheibe ein Dunkler umriss einer Türe auftauchte und das sich öffnende Portal langsam das Licht verdrängte. Unter ihm ging das rege Treiben der schließenden Stände und Werkstätten weiter, als wäre nichts gewesen. Niemand sah, dass am Horizont etwas geschah, was Arken sich nicht erklären konnte, woraufhin er instinktiv Angst bekam. Panisch sprang er auf, darauf bedacht nicht abzurutschen und in seinen Tod zu fallen. Er drehte sich um und begann zurück zur Turmspitze zu rennen als er gegen ein Hindernis stieß. Eine große, in schwarz gekleidete Figur stand in der Türe zum Treppenhaus und Arken prallte von ihm wie von einer Steinmauer ab. "Die komplett in schwarz gekleidete Person hob die Hand und deutete mit dem Finger auf Arken. "Diese Welt ist nun Verbunden wurden." Kurz lies er diese Worte in dem Jungen wirken bevor er fortfuhr. "Und du bist der Schlüssel" Diese unheimliche Gestalt verschwand so schnell, wie diese auftauchte und hinterließ dem Jungen etwas, was sein Leben grundlegend verändern wird. Jedoch machte sich diese einzigartige Fähigkeit nicht sofort bemerkbar wie sich zeigte, als Arken weiter den Schlüsselturm hinab floh."
Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis Arken am Fuß der Trappe ankam. Eine große, Schmucklose Halle in der es nur die Treppe und das gigantische Tor zur Stadt gab. Er hatte nie verstanden warum es diesen Raum überhaupt gab aber im Moment hatte er anderes im Kopf. Er stieß die massiven, mit Eisen beschlagenen Tore auf und stand plötzlich vor einer seltsamen Szene: Das Licht des auf einmal viel zu Hoch stehenden Mondes tauchte den Platz vor Arken in ein seltsam weißes Licht, von dem sich schwarze Schatten abhoben, die orientierungslos durch die Straßen K-Towns wandelten.
Dem Jungen war es als hätte er die halbe Nacht verpasst und stolperte eine paar Schritte vor. Die Tore schlossen sich hinter ihm mit einem lauten Knall und auf einmal war die Aufmerksamkeit der gesamten Stadt bei ihm. Wieder stieg Panik in dem Jungen auf und er tat das einzige das er für richtig hielt: Er rannte. So schnell und so weit weg wie er nur konnte und irgendwie fand er sich im Hausflur eines Hauses wieder das er sehr gut kannte. Allerdings hatte Arken nicht einmal Zeit Luft zu schnappen, als ein markerschütternder Schrei durch das Haus hallte. "Oli!" Arken sprang auf und hetzte in das Zimmer aus dem der Schrei kam. Dort lag sein bester Freund auf dem Boden und versuchte irgendwie die Pranken eines dieser Schatten von sich wegzudrücken.
Der Junge sah zu seinem Freund, welcher gerade dabei war, ihm beim Schäferstündchen mit diesem Schattenvieh zu erschwischen. "Kannst du nicht anklopfen?! Das Vieh will mich ich sags dir!" Erfolglos und mittlerweile auch Kraftlos versuchte Oliver immer noch frei zu kommen. "Kannst du nicht mal mit anpacken?"
Arken zögerte kurz. Irgendwie hatte er das Bedürfnis diesen Moment für die Ewigkeit festzuhalten, doch hatte er auch das Gefühl das nicht genug Zeit dafür war. Mit dem Anlauf den er noch hatte rannte er auf das Pärchen zu und sprang gegen das Wesen das sich später als Herzloser herausstellen sollte. Oliver zögerte nicht lange und sprang auf. "Das Vieh will einfach nicht verschwinden! Ich habe alles versucht!" rief er und deutete auf die Kaputten Holzschwerter die in dem zerstörten Zimmer herumlagen, darunter auch Arkens Lieblingsstock, den er selbst geschnitzt hatte. Beide waren sich einig: "Wir müssen unbedingt Hilfe holen!"
"Diese Dinger sind wie Gummi! Die Holzschwerter sind solange abgeprallt bis sie zerbrachen, wir brauchen was größeres!" Kurz hielt er inne, beide waren schon im Begriff das Haus stürmend zu verlassen. "Du bist doch fast schon Schmied auf lvl 50, hast du nicht irgendwo was richtiges rumliegen?" Fast schon außer Puste standen nun Beide vor der Schmiede, zu der sie Oliver indirekt geführt hat. "Jetzt mach schon!"
Arken stürmte durch die Tür der Werkstatt. Die Glut des Ofens war erloschen und nur noch eine schwache Öllampe erhellte den Raum. Der Junge folgte seinem Gefühl und rannte zur gegenüber liegenden Ecke des Raumes in der ein großer Schrank stand, indem eine reihe von Schwertern sauber aufgereiht war. Er griff nach zwei der mächtigen Klingen und bereute fast seine Hast. Wie immer unterschätze er das Gewicht der Waffen um einiges. Nichtsdestotrotz schaffte er es dem wartenden Oli eine Waffe in die Hand zu drücken. "Bist du dir sicher, dass wir damit eine Chance habe-" Arken konnte den Satz noch nicht einmal beenden, da sein Freund schon mit gehobener Waffe auf einen Herzlosen zustürmte der gerade um die Ecke wackelte. "STIRB!!" Das Schwert surrte durch die Luft und traf den Schädel des Monsters, nur um davon abzuprallen und Oliver aus der Hand zu fliegen. Keine 5 Sekunden später war Arkens Freund unter einem Haufen schwarzer Kreaturen begraben. Hilflosigkeit übermannte den schwarzhaarigen Jungen und er sprang vor, um die Herzlosen mit seinem Schwert anzugreifen. Mit einem lauten Schrei schwang er das schwere Schwert und zu seiner Überraschung sah er wie 3 von ihnen zur Seite flogen und verpufften. Zwei weitere Schläge mit der für ihn auf einmal sehr leichten Waffe gaben das frei was einmal sein Freund war. Unter der Masse an herzlosen lag nur ein weiteres traurig aussehendes etwas das Arken mit leeren Augen ansah. Erst jetzt bemerkte Arken das sein Schwert die Form geändert hatte... statt einer schweren Stahlklinge lag ein Rot-Schwarzes Metallgeflecht in seiner Hand das ihn irgendwie an den Schlüsselturm erinnerte auf dem er vor kurzer zeit noch saß und den Horizont betrachtete. "Oli... nein! Was... was ist passiert?!" Arken versuchte weitere Herzlose zur Seite zu schlagen, doch waren inzwischen auch größere Versionen der Monster in der Straße angekommen und verstopften den Weg zu seinem nun Herzlosen Freund. Arken blieb nichts anderes übrig als mit Tränen in den Augen die Flucht zu ergreifen. Um ihn herum verschwamm die Landschaft und auf einmal war alles schwarz. Schwindel und Übelkeit überkamen Arken als er durch endlose Dunkelheit flog. Er verlor jedes Zeitgefühl und jede Orientierung bevor er vollkommen das Bewusstsein verlor.
Drei Jahre später: Verwirrt und Durchgeschwitzt wachte Arken in mitten eines Platzes in einer fremden Welt auf. Traverse Town. Arken fühlte sich steif, kalt und verwirrt. Als hätte er einen schlimmen Alptraum gehabt aus dem sein Körper nicht erwachen will. Sein Körper kribbelte als er sich langsam aufrichtete und er stolperte einige male, bis seine Beine vollkommen aufgewacht waren. Er konnte sich an kaum noch etwas erinnern, nur ein Gigantischer Schlüssel, der in Schatten versank und ein Freund dem er nicht helfen konnte... Plötzlich hörte er eine vertraute Stimme: "Kein guter Ort für ein Nickerchen, findest du nicht auch?" Der (nicht so-)Fremde reichte ihm die Hand und half ihm hoch. In diesem Moment tauchte eine andere Person auf, die Arken nicht kannte. "Ich glaube wir haben unsere Dunkelheit gefunden" fuhr der Junge, der Arken noch immer hochzog, "Es scheint mehr dahinter zu stecken als wir Anfangs gedacht haben." Arken verstand natürlich kein Wort. Er fühlte sich in diesem Moment eher wie ein Statist der im falschen Filmset steht, während sich die beiden seltsamen Personen über dinge unterhalten die er nicht einmal ansatzweise versteht. "Alles klar wir nehmen dich mit. Das ist Enuma, ich bin Oliver, den Rest erklären wir dir unterwegs!" Arken hatte nicht einmal Zeit sich selbst vorzustellen als er schon am Arm gepackt wurde und wurde von den beiden mit nach Radiant Garden genommen. Dort fand sich Arken erst einmal in einer kleinen Zelle wieder. Zweimal am Tag gab es Essen ansonsten aber nichts außer der massiven Steinwand die Arken für ungefähr Woche anstarrte, wieder hatte er das Gefühl der Zeitlosigkeit und Dunkelheit, die er schon einmal fühlte. Diesmal war er jedoch im Vollbesitz seiner Kräfte und nicht in irgendeiner Traumwelt. Irgendwann, wahrscheinlich mitten in der Nacht krachte die Tür auf und das vertraute Gesicht von Oliver stand im Rahmen. "Weißt du eigentlich was du eigentlich bist?" Er wartete kurz doch Arkens Reaktion war wie zu erwarten nur das Schweigen eines verwirrten Jungen. Wahrscheinlich wurde das erst schlimmer bevor es besser wurde. "Das hier:" Oliver streckte die Hand aus und etwas, das wie ein Schwarm Leuchtkäfer aussah versammelte sich um seine Hand und ein großes Schwert in Form eines Schlüssels tauchte in seiner Hand auf. "... ist ein Schlüsselschwert. Leider ist dies nicht mein Eigenes…" setze er etwas frustriert fort. "Es ruht eine Kraft in dir, in Form eines solchen Schlüssels, leider…" der Junge unterbrach, es war ihm etwas unangenehm weiter zu reden. "Leider ist das Licht in dir vollkommen von Dunkelheit zerfressen…" er stoppte wieder kurz und seine Mine erheiterte etwas. "Naja zu mindestens fast, es ist nicht so als besteht gar keine Hoffnung mehr, deshalb haben wir beschlossen dich nicht zu versiegeln, sondern zu trainieren." Im selbem gleißenden Blitz wie es erschien verschwand Olivers Schlüssel auch wieder. "Meinst du, du bist in der Lage deins zu rufen? Eigentlich ist es ganz leicht, du musst nur auf dein Herz hören und schon müsste es auftauchen." Kurz zögerte der Junge wieder…" Wobei das eigentlich auch nicht genau richtig ist. Eigentlich ist es so, als würde man einen Arm heben. Ich weiß nicht genau wie, man macht es einfach. Wenn du verstehst… was ich meine." Arken stand nun vor Oliver, beeindruckt von der Lichtshow und verwirrt von seinen Worten schaffte er es nur vor sich hin zu stammeln: "Dunkelheit... Versiegelung... Training... Ich hab keine Ahnung von was du redest! Was ist passiert? Ich fühle mich als hätte ich Jahrelang geschlafen und auf einmal bin ich ein Gefangener! Was erwartest du von mir? Zaubertricks? Wenn ich so etwas könnte wäre ich schon lang hier weg und wieder..." Der Junge zögerte kurz und schüttelte den Kopf. " Jedenfalls wäre ich nicht hier! Ich kann es dir auch gerne zeigen!" Arken stellte sich aufrecht in die Mitte des Raumes, streckte seinen Arm genau so aus wie Oliver es tat und schloss die Augen. Arken räusperte sich: "Nadann. SCHLÜSSELDING ERSCHEINE!" Ein paar Sekunden geschah nichts, bis Arken auf einmal Das Bild von einem kleinen Schatten mit leeren Augen unter einem Haufen größerer Monster sah und etwas in ihm aufflammte, etwas erschreckend kaltes. Ein dunkles Schimmern umgab Arkens Hand und breitete sich langsam aus, während unter Arken lila Nebel hervor strömte. Ein Heller Blitz erleuchtete den Raum und in Arkens Hand lag ein Dunkelrotes Schlüsselschwert, welches kurz darauf klirrend auf den Boden fiel, als Arken erschrocken zurückzuckte.
Oliver war sichtlich erheitert von dem Lauf der Dinge, so sehr dass er fast vergaß, dass eben jenes Schlüsselschwert durch Dunkelheit und nicht durch das Licht geschmiedet wurde. "Wahrlich faszinierend, nein wirklich. Entweder belügst du uns, oder du bist einer der ersten mit einem guten Herzen was von der Dunkelheit umschlossen wurde. Und da du gerade angst vor deinem Schlüsselschwert hattest wohl eher letzteres." Kurz lachte der Junge amüsiert auf. "Weißt du, das Schwert kann jedes Schloss öffnen, die 7 Tage waren eigentlich nur ein Test um zu prüfen ob du fliehst. probierst mal! Drücke A um das Schlüsselschwert auf das Schloss zu richten, wie es doch so schön heißt. "
Arken war noch immer Sprachlos. "Das... Das ist MEIN Schlüsselschwert? Wozu? Warum?" Er war sichtlich Fasziniert und beängstigt von dem gezackten Schwert vor seinen Füßen. Fasziniert vor allem weil nicht einmal der beste Schmied so ein Meisterwerk herstellen könnte. Beängstigt weil er die Dunkelheit im Raum zum ersten mal vollkommen spürte. Er hatte Angst vor sich selbst. Dennoch tat er was Oliver von ihm verlangte. Vorsichtig nahm er das Schwert wieder in die Hand. Es war erschreckend Leicht für seine Größe und lag Perfekt in der Hand. "Als wäre es direkt an meinen arm geschmiedet worden..." murmelte er vor sich hin und hielt es auf die hinter Oliver geschlossene Tür. Jedoch sah er nirgendwo ein A oder etwas das wie ein Knopf aussah. Ebenso vermisste er ein 'DÜDDÜD' was bei so einer Aktion irgendwie zu erwarten war. "Es passiert nichts..."
Oliver hob verwundert die Augenbraue. "Huh?" war nur von zu hören als er ungehemmt gegen die Gittertür trat, welche mit einem großen Knall auf krachte. "Sag ich doch…Offen." Er zögert nicht lang und packte Arken am Arm. "Du kommst jetzt mit, ob du willst und nicht!" Er zog ihn raus in eine große Halle in welcher Enuma auf die Beiden wartete. "Der ist sauber, nur etwas verwirrt und sein Schlüssel kann er auch beschwören" Direkt wurde er von Enuma unterbrochen. "Nicht so wie gewisse andere Keyblader, stimmts Oli-Sempai!" sichtlich erheitert boxte er ihn in spielerisch in die Rippen und Olivers Mine verfinsterte sich. "Halt die Klappe! Wir haben noch viel nachzuholen! Er gehört ganz dir!" Mit diesen Worten verabschiedete sich Oliver auch und verlies den Raum. "Ich geh meinen Schlüssel suchen." schimpfte er noch als er schlussendlich verschwand.
Das weitere Jahr verlief eigentlich ereignislos. Arken wurde, ohne auch nur einmal gefragt zu werden, in ein unmenschliches Trainingsprogramm mit Hindernisläufen, Kämpfen und Tanzstunden gesteckt das wahrscheinlich jeden anderen ins Grab oder zumindest in den Wahnsinn geführt hätten.. doch erschreckender weise war Arkens Körper keineswegs überlastet. Es dauerte nicht lang bis er das Vertrauen seiner neuen Freunde hatte und einfach in das Team überging, auch wenn er nicht an allen "Missionen" teilnehmen durfte und oft einfach nur das Haus hüten bis seine Kameraden zurückkamen. Er entdeckte dabei die Schmiedekunst wieder, allerdings hatte er auch genug Zeit zum Nachdenken. Auch in dem Jahr in dem er viel lernte vergaß er nie die Angst die er vor seinem erwachen in traverse Town spürte und die auch in der kleinen Zelle in Radiant Garden wiederkehrte. Insgeheim beschloss er diese "Dunkelheit", wie sie oft beschrieben wurde, nicht mehr zum Vorschein kommen zu lassen... Er wusste das sonst eines Tages etwas schreckliches geschieht.