Die blaue Lagune

Ein paradisischer von Höhlen durchzogener Ort. Das blau des Wassers spiegelt sich an den Wänden der Steine wieder und hüllte diesen Ort in ein wahres Paradies für Romantiker.
Abends kann man dann von den Klippen aus die Feuerwerke beobachten die sich über den ganzen Strand ziehen.
Wer dort nicht dabei ist, gehört echt nicht zu den coolen Kids.

"Wow.", entfloh es fast atemlos aus dem Mund des Wasserbändigers, als er ein paar übergroße Blätter beiseite schob und die herrliche teils sonnig, teil schattig gelegene Lagune erblickte, deren blaues Wasser einfach nur zum Hineinspringen ein. Alles war so friedlich und ruhig. Ein wahr gewordener Traum und noch dazu war Dexus scheinbar ganz allein hier.
Die Mogrys hatten den Grill bereits aufgebaut - gab es dahingehend jedwede Zweifel? -, das Essen befand sich in der großen Kühltruhe und auch die Getränke standen kühl und warteten auf den Abend, wo so richtig gefeiert werden würde.
Die ganze Atmosphäre fühlte sich irgendwie verboten aufregend an und Dexus schoss ein Gedanke durch den Kopf, den er zunächst zu ignorieren versuchte, aber dann nicht widerstehen konnte. Es war ein wenig .... nun ja ... unanständig. Aber was soll's? Es war immerhin keiner hier und das Wasser war ja sooooo blau!
Möge man ihn schwach nennen! Er hatte dieses Privileg noch nie genossen und jetzt war die Stunde gekommen, wo er es tun konnte!
Also streifte der Junge seine Badehose ab und sprang vollkommen entkleidet in das angenehm kühle Wasser und begann Runde um Runde unter der Oberfläche zu drehen. Er fühlte sich vollkommen ungestört und frei; sogar frei vom Gesetzbuch und das Privileg genoss er sonst nur im Schlaf.

So frei wie DeXus sich fühlte aber unter ihm begann das Wasser plötzlich zu blubbern. Schaum bäumte sich auf wie in einer Badewanne zusammengepfercht. DeXus Körper erhob sich ein wenig, Licht brauste durch das Wasser und mit einem lauten Aufatmen wurde der Knabe noch ein wenig nach Oben gehieft. Nun saß er auf den Schultern seines Vormundes, der mit klatschnassen Haaren auftauchte und irgendein Strandgut darin befestigt hatte. In der Hand hielt er einen goldenen Dreizack der leuchtete als hätte er gerade eben noch eine Meerhexe mit Lasern beschossen. AhcXsas schnaufte und bemerkte das Gewicht erst garnicht welches sich auf seine Schultern legte. dann wischte er sich kurz die Haare aus dem gesicht und bemerkte die zusätzlichen Gliedmaßen an seinem Körper. Sein Blick glitt nach oben und er entdeckte das jugendliche Gesicht und die fragenden blauen Augen seines zweitjüngsten Schülers. "DeXus ? Wo bin ich ? Egal wo ich war, ich glaub ich war über fünfzich Jahre weg und bin jetzt ihr König..." Halb aufgeregt und halb fragend war der Akzent mit dem er sprach.

Dexus' ganzer Körper nahm eine Schockstarre an, während sich der Mann unter ihm in die Höhe erhob. Da dachte man doch glatt, dass man einmal ein wenig Zeit für sich hatte und schon platzte wieder jemand rein und machte die ganze Stimme zunichte. Aber dennoch war das schlimmste, dass er vollkommen unangezogen war und sich dennoch auf den Schultern des Superiors befand. Solche Momente konnte es eigentlich nur in Cartoons geben und sich unwohl fühlen eigentlich nur bei Leuten, die fühlen konnten, aber dennoch empfand Dexus eine leichte Abneigung gegenüber der Situation. Er duschte ja noch nicht mal in Gesellschaft.
"Du ... du bist in der Lagune ...", stammelte der Junge, noch immer gänzlich steif. Aber das hinderte ihn nicht daran, doch eine Verblüffung aufzubauen und ganz unverhohlen die Krone von Ahcxsas' Kopf zu nehmen und neugierig zu betrachten.
"Cool!", sagte er beeindruckt, "Sowas passiert nicht jeden Tag. Aber wie bist du wieder zurückgekommen?"
Mit einer dezenten Bewegung setzte er dem Meister wieder die Krone auf.

AhcXsas hob den jungen Mann von seinen Schultern und setzte ihn wieder sanft ins Wasser. Dann betrachtete er auch die Krone und zückte hinter sich etwas anderes hervor. Ein goldener Dreizack der schimmerte als hätte man ihn gerade erst geschmiedet. "Damit. Aber das Ding war zu nichts anderem Gut, es ist zudem sehr hässlich und dient auch als Waffe eher wenig. Meinst du ich bekommedafür ein bisschen was bei Mog-bay ?" Er schwang das Ding ein paar mal hin und her und wurde sich danach aber der nackernden Situation der beiden bewusst. Nicht das es ihm etwas aus machte. Immerhin waren sie beide Männer und hatten nichts was der adere auch nicht hatte. Aber vielleicht war ein herumschwingender männlicher erwachsener...Körper etwas schockierend für ein Kind.
Er stoppte seine Bewegungen und sah ins Wasser. Tatsächlich. Es war so klar das man ALLES hatte sehen können. Mmmh dieses Wasser wäre perfekt für den Orga Onsen, dachte sich der Herrscher der Niemande dann unschuldig.

Dexus hatte sich der Möglichkeit entwährt, einfach ins Gesicht des Niemands zu blicken und sich seiner und dessen Nacktheit nichts anmerken zu lassen. Aber leider war seine Körpergröße einfach zu ideal, sodass ganz einfach auf seiner Augenhöhe der perfekte Blick gegeben war.
Das Gesicht des Wasserbändiger bekam einen leicht rosa Anschein und er schluckte einige Male hart, wobei er sich zwang, AhcXsas zuzuhören und ihm ins Gesicht zu sehen. Zu achtzig Prozent funktionierte es, wenn nicht gerade seine Augen abschweiften und sich das Gerede des Superiors in den monotonen Ton einer Oboe verwandelte.
"Ähm ähhhhhh, kriegen die Mogrys nicht für alles Geld? Immerhin können die einem alles aufschwatzen und Idioten gibts immer.", sagte Dexus mit Anstrengung und tauchte daraufhin kurz unter, da er es ihm vorkam, als würden seine Ohren verglühen.

Der Meister fuchtelte noch eine Weile mit dem Ding rum und sank dann auch etwas weiter ins Wasser ein. "Naja sicher können die das, aber Schätze werden meistens von diesem Hund Stilzkin verschärbelt. Und dem kann man bei sowas nicht ganz trauen. Seiner Schülerin vielleicht sogar noch weniger." Der Meister richtete den Dreizack auf eine Möwe die umher schwirrte und unwillkürlich anfing wild umher zu kreischen. Diese dämlichen Vögel. Kacken alles voll, schreien und nerven immer wenn man gerade am Dösen ist, ganz besonders im Sommer.
Das Problem mit dem Tier war aber schnell gelöst, denn kurz leuchtete das Werkzeug in seinen Händen auf und ein goldener Blitz zischte aus dem teil raus und grillte den seevogel auf seinem weg in den Himmel. Grillhuhn fiel zu ins Wasser und Aschefedern säuselten zu Boden. Der gesichtsausdruck des Chefs war unglaublich. Eine Mischung aus "Was zum Teufel" und Schockzustand. Er entschied sich dann aber für einen etwas gefassteren Ausdruck. "War ich das grad ?"

Wenn man einen Jungn wie Dexus zweifelsohne beeindrucken wollte, so war es wohl mit roher Gewalt gegen überpopulierte Vogelviecher. Mit geweiteten Augen sah er zu, wie der Blitz aus dem Dreizack spritzte und den Piepmatz aus den Lüften klatschen ließ. Er war ziemlich froh, dass das Wasser wenigstens teilweise seine Blöße verbarg und seine Hand nun auch noch den letzten Blick darauf abschirmen konnte, als sich etwas gegen seine Willen bewegen wollte, jedoch schnell wieder abflammte.
Dann wandte er sich leicht verwundert AhcXsas zu:
"Du solltest wirklich besser aufpassen. Mit dem Ding kannst du jemandem ein Auge ausblitzen! Das ist grobe Fahrlässigkeit!", unbewusst war Dexus' Gehirn wieder ins Gesetzbuch gerutscht und arbeitete nun schneller als seine Vernunft, "Sichere bitte die Waffe und halte sie unter Verschluss! Wenn einer verletzt wird, können wir keinen Schadensersatz einforden - verdammt noch mal! - Denkt doch einmal alle an die Regeln!!!!"
Dexus neigte nur selten dazu wirklich leidenschaftlich zu werden, aber wenn, dass traten ihm schon mal ein paar Tränen in die Augen, was er freilich niemals zugeben würde, weil das eh keiner dieser gefühlfreien Leute, er miteingeschlossen, begreifen könnte.

AhcXsas lies das Ding kreisen und dann in dunklen Schatten verschwinden. "Jedenfalls sollten wir es behalten, ich denke mal es bringt n bisschen was. Und du kennst ja unsere Finanzlage." Der Meister seufzte, verschränkte die Arme und lies den Kopf einmal hin und her gleiten. Dann schwamm er auf den Jungen zu und packte seine Wangen, zog sie auseinander und somit dem Kleinen ein grinsen ins Gesicht. "Keine Sorge, ich bin sicher der Vogel ist jetzt an einem schöneren Ort." Schwer vorstellbar bei dem Urlaubsparadies das sich hier breit machte, aber gut.
Er lies den Jungen los und schaute dann die Klippe hinauf. "Bist du eigentlich hier runter gesprungen oder wie bist du ins Wasser gelangt ?" Er verschränkte die Arme. "Und wie spät ist es eigentlich, immerhin war ich gefühlte fuffzich Jahre weg..."

AhcXsas' Finger kniffen seine Wangen unangenehm. Wie er das leiden konnte, wollte er gar nicht zum Ausdruck bringen. Er hatte zumindest den Eindruck, als würde seine noch junge Haut einen Teil ihrer natürlichen Elastizität verlieren. Und auch den kargen Trostversuch wollte er nur mäßig leiden, denn immerhin war nicht mal ein Grillhähnchen von der Möwe übriggeblieben. Wie schön es dagegen doch war, als AhcXsas ihn endlich wieder freiließ und nur noch rote Stellen auf seinen Wangen noch davon berichten mochten.
"Ich bin von dahinten reingesprungen.", entgegnete Dexus und deutete auf die Stellen gegenüber der Klippe, die einen sehr kleinen Höhenunterschied zum Wasser hatte, etwa wie in einem Schwimmbad. Er hatte es an sich nicht nötig, eine große Geschichte darum zu machen, wie er das Wasser und vor allem mit welchen kuriosen Absichten er es betreten hatte. In dem Moment hatte er einfach nur in Ruhe schwimmen wollen, ohne Zuschauer, was irgendwie schon wieder so lächerlich war, dass es hatte schiefgehen müssen. Mit einer schnellen, aber schwungvollen Bewegung glitt Dexus wieder ins Wasser hinein, benetzte seinen Kopf und schwamm ein paar Züge. Das Wasser war so herrlich kühl, dass frevelhaft erschien, tat man das nicht regelmäßig, das war so ähnlich wie bei Sherry.
"Ich weiß nicht, wie spät es ist. Wahrscheinlich gegen drei.", antwortete er AhcXsas und schwamm seine Runden ebenso glücklich wie eine Ente. Selbst sein Gesichtsausdruck wirkte zehn Prozent gelassener als sonst, wo es vollkommen verkrampft von Stress war.

AhcXsas sah zu dem Stück Felsen das nicht sehr hoch schien und schüttelte den Kopf. "Ich in deinem Alter hätte es mir nie nehmen lassen von dort zu springen !" Er zeigte auf die Klippe die wohl am höchsten lag. Sie reichte knapp zwanzig Meter über ihre Köpfe und tauchte das Meer vor sich in einen tiefen Schatten. Dann verschrenkte er die Arme und seufzte. Kinder heutzutage haben echt nix mehr drauf.
"Und wieso hast üerhaupt deine Badehose ausgezogen ? Ich mein, meine wurde weggespühlt als ich zum Meermann wurde, aber ich glaube das dir so eine Absurdität nicht zugestoßen ist." Und da bemerkte er das er den kleinen Körper des Jungen ganz genau musterte. Eine Stellen an DeXus waren wesentlich kleiner, einige noch um einiges weicher. Hach die Jugend, da hat man noch gewisse Zonen wo man etwas mehr auf den Rippen haben darf. Hat man es als Erwachsener wird man ausgelacht. AhcXsas knurrte unhörber und schaute dann weg. "Ich finde du solltest die Klippe hochklettern..."

Während er mit beeindurcktem Gesicht die Klippen emporblickte und sich deren Gewaltigkeit bewusst wurde und den ganzen anderen Krempel eine Minute lang vergaß, hörte er seinem Meister zu und schluckte ein wenig.
"Sagte ich nicht, dass ich darüber nicht sprechen möchte?", wandte Dexus ein. Er wollte wirklich, wirklich nicht über die Geschichte mit der Badehose sprechen, obschon er sich in dem Moment sehr wünschte, dass sie wieder bei ihm war. Aber was sollte er schon vor Ahcxsas verbergen? Immerhin ... nun ja, er schaute nicht genau hin.
Jedoch wurde er heftig von der Erwartung des Superiors aufgerüttelt. Wa sollte er? Da hoch? Sollte das ein Scherz sein? Sterben war zwar nach den Urlaubsvereinbarungen kein Thema, aber man sollte das Schicksal doch nun wirklich nicht herausfordern. Er warf dem Schneeblonden einen verdutzten Blick zu.
"Aber sonst geht's dir gut, ja?", fragte er nach. Da hoch zu gelangen war ja an sich kein Thema, dafür gab es Schwarze Portale, aber klettern? Nie und nimmer! Und darüber hinaus war es ihm auch noch völlig egal, wie sich Ahcxsas seinerseit in Dexus' Alter die Knochen gebrochen hatte.

Doch da war es schon zu spät und AhcXsas hatte den Bengel wie ein billiges Surfbrett aus den achziger jahren unter den Arm geklemmt und paddelte zu der Klippe. Das Strampeln des kleinen störte ihn dabei wohl weniger. "Keine Sorge DeXter ich weiß was ich tue, und ein paar Schrammen schaden dir nicht, das härtet nur ab. Sieh dir BeaniXs oder PiaatricX an, die haben megaviele Schrammen." Dann nahm er den kleinen Jungen packte seinen Kopf und presste seine Stirn an den des Knaben. "Machs gut wir sehn uns später !" Man möchte fast meinen das AhcXsas just von einem zurückgebliebenen Irken-Roboter übernommen wurde, aber das wäre ja illegal und er würde es nie weitererzählen.
Dann packte er ihn unter den Achseln und warf ihn mit einer wahnsinns Stärke an die Klippe hinauf. "Vergiss nicht, du musst Klettern !!!"

Dexus, der sich vielleicht noch vehement über die Bezeichnung als Dexter geärgeter hätte, kam sich plötzlich vor, wie in einem Trickfilm und wie in einem solchem folgte auf ein langgestrecktes, schrilles UWAAHHHHHH! ein sehr schmerzhaftes BAMM!. Dexus spürte den sandigen, harten Stein direkt in sein Gesicht prallen, als hätte ihn Akirax mit einer Schippe eine gescheuert. Es flutete so durch seinen Körper, als würde ihm der Kopf explodieren. Doch noch ehe er sich einer Reaktion besinnen konnte, kam die Erdanziehungskraft hinzu, bei welcher sein Körper schwer von der harten Fläche abrutschte. Geistesgegenwärtig presste er verzweifelt seine Finger in den Stein, rutschte dennoch einige Meter nach unten, ehe der Halt ausreichend war. Seine Fingerspitzen schmerzten, sein Gesicht schmerzte und wenn er das Tante Beanixs erzählte, würde AhcXsas das Krankenhaus trotz der überteuerten Maßnahmen nicht vor Hanuka verlassen können.
Dexus richtete jammernd sein Gesicht empor. Die Höhe der Klippe war beeindruckend wie einschüchternd, sah er dagegen aber nach unten, dann erschien sie ihm doch 10% harmloser und er entschied sich dazu, lieber hochzuklettern, NACKT, wobei er wegen schwindender Kraft, mangelnder Erfahrung und beeinträchtigender Schmerzen des Öfteren abrutschte und sich ziemlich böse aufschürfte. Daneben jammerte und fluchte er den ganzen Weg nach oben, was an sich lange und quälend dauerte.
......
Nach einer laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaangen, laaangen Zeit hievten sich kraftlos seine Arme über die Kante und zogen den Körper, der nun völlig von Dreck und Schweiß und etwas Blut verschmutzt war, hinter sich her. Auf knieen keuchte Dexus dann, als er es gämzlich geschafft hatte, herum. Dann, als er wieder etwas Kraft gefunden hatte, srief er mit weit ausgebreiteten Armen aus:
"SEI VERFLUCHT, AHCXSAS DAS SCHNABELTIER!!!!"

AhcXsas lies nicht lange auf sich warten und schwemmte sich selbst mit einer geflügelten Flutwelle an die Klippe. Er wiederum krabbelte aber das Geröll entlang als wäre es garnichts gewesen. Der Körper des Meisters war allerdings auch viel kräftiger als der des jungen Mannes. Er wirkte schon fast wie ein eleganter Käfer der ohne große Mühe die Wand hoch marschierte, wahrscheinlich hatte er das von Aki gelernt. Hach ja, Kinder, man kann so viel von ihnen lernen.
Als AhcXsas sich NACKT und elegant über die Klippe zerrte und dabei in einem Salto auf den Beinen landete, wie jeder gute Videospielheld, der sich einhändig einen Abgrund hinauf zerren konnte, grinste er dem Jungen zu. "Was hast du gerade gesagt ? Ich weiß nicht was ein Schnabeltier ist und ich könnte wetten duuuuu weißt es auch nicht."
Dann bemerkte er die Schürfwunden des kleinen und legte die Hände darauf um einen Vta Zauber zu wirken. Das warme Gefühl dieses Zaubers konnte einen schon ziemlich wuschig machen, es gab sogar Gerüchte das sich einige mit diesem zauber, so lange bestrahlen bis sie.... nun ja erläutern wir das lieber im Abendprogramm.
"So und jetzt wo wir oben sind können wir wieder runter springen." sagte er bester Laune.

Dexus, wenngleich er geheilt war und sich schon sichtlich besser fühlte, warf AhcXsas einen angepissten Blick zu, hob danach eine Braue und wollte ihm gar an die Kehle springen.
"Hast du 'n Vogel? Ich kracksel doch nicht den ganzen verdammten Weg hier hinauf und springe dann wieder runter, wo der Aufprall genauso schmerzhaft ausfallen wird wie der Aufstieg!", blaffte der Junge, der trotz allem noch immer keuchte, den weißhaarugen Niemand an und rappelte sich mühselig auf die Füße. Seine Augen hefteten sich wieder wie ein Magnet auf den Phallus seines Gegenüber, wodurch es wirkte, als hielte er mit diesem eine Diskussion.
"ICH BIN NICHT DEIN BEPPO! ICH SPRINGE HIER NICHT RUNTER! DAS IST NÖTIGUNG!!! %///§%/§§T&""&&$/""!!!!", sagte DExus mit wild gestikulierenden Armbewegungen, die wie eine Schwalbe im Sturmflug wirkten.

Das der kleine DeXus solche Worte in den Mund nahm war wirklich ein elterlicher Schock für den meister. Er weitete die Augen und athmete kurz ein. "DEXUS !" Dann stand er auf und zerrte den Jungen mit nach oben. "Trau dich doch mal was. Du diskutierst ständig. Was glaubst du warum du so'n halbes Hemd bist. Und das kommt sicher nicht von dem erdeorbenen Joghurt den du mit Aki immer futterst. Ich denke du kannst wasser kontrollieren, der Aufprall KANN garnicht wehtun wenn dus packst. Jetzt hör aber auf zu diskutieren. Mach dch einfach mal !" Der fürsorgliche Chef der Niemande klang in dem Moment schon fast ein echter vater oder eine besorgte Physiklehrerin, die schon längst erkannt hat das ihr Schüler das eigentlich konnte was sie von ihm verlangte.
Dann sah AhcXsas nach unten, zog DeXus vor sich, sei es um sich selbst vor der Höhe zu schützen oder ihm Mut in die Nackenmuskulatur zu massieren. "Siehst du, so hoch ist es doch garnicht..."
Hier galt wohl wirklich das Vogelmutterprinzip. Die kleinen einfach hinab schubsen damit sie fliegen lernen.

Wenn Dexus so in die Tiefe blickte, sah er sein ganzes elfjähriges Leben vorbeiziehen, was nicht besonders lange dauerte. Er schluckte und ein Zittern überfiel ihn. Fiel er, ohne das Wasser zu bändigen, würde er mit einem gebrochenen Arm noch gut wegkommen. Und er glaubte wirklich, dass er es nicht fertigbrachte, in einem Schockmoment irgendetwas zu beherrschen. Immerhin hatte er keinerlei Erfahrung in solcher Hinsicht.
"Wenn du es wagen solltest, mich zu schubsen, mach ich dir das Leben zur Hölle.", sagte er und spürte irgendetwas langes in seinem Nacken.

Doch da war es schon zu spät und der Kraftaufwand des Meisters konnte nun wirklich nicht mehr gebändigt werden, ohne weitere Diskussion schubste er den Kleinen über den Rand der Klippe grinste wie ein junger Inseltrottel der ständig mit einem Hund und einer Ente abhängt und sprang hinterher. Ein lauter euphorischer Laut entwich seiner Kehle und er lies sich den warmen Wind überall auf die Haut werfen. Ein Glück das Dexus und er beide Wasser bändigen konnten, vielleicht könnten sie später auch noch eine Runde surfen gehen, ohne Surfbrett selbstverständlich.

"DU BIST DERMAßEN KINDIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIISCH!!!!", rief der Junge aus, dem der Grund viel zu schnell näher kam. Sein Herz war schneller als das einer Maus. Es hatte irgendwie den Rhythmus eines Kolibri angenommen und unter ihm war nur Wasser, das ihn umbringen konnte. Wenn er sich doch nur daran erinnern könnte, wie man das Wasser dazu brachte, dass es einen nicht umbrachte. Er konnte sich nicht daran erinnern! Nichts! Sein Hirn war leer und seine Augen riesengroß beim Anblick des unvermeidlichen Verderbens. Die Menschen hatten immer Angst vor dem Armageddon und sicherlich ging es den ganz gläubigen Juden im Moment des Hereinbrechen des Endes genauso wie ihm im Moment. Er fiel und fiel und fiel .....
Sekunden vor dem Ende schlang Dexus die Arme um den Kopf und presste fest die Augen zu. Das Wasser der Lagune formte einen Hügel nach oben, dem Jungen entgegen und er plumpste genau in diese Spitze hinein. Das Wasser war weich und er brachte einen ebenso sanften Aufprall zustande wie bei einem Ein-Meter-Brett-Sprung.
Mitten im Wasser atmete Dexus aus. Er schwebte leicht in dem klaren Blau und sein noch immer wilder Herzschlag ließ den Wasserspiegel vibrieren, welcher sich wieder normal zurückzog.
"Ich lebe noch ....", meinte er erleichtert und trieb wie eine Leiche auf dem Wasser herum.

Ein lauter Ausruf der Euphorie war zu vernehmen als AhcXsas in die Tiefe stürzte. Entweder war dieser Kerl einfach nur bescheuert oder hatte Hundertprozentiges vertrauen in seine Kräfte. Nun das war es vielleicht eher, immerhin konnte er wenn es schief lief immer noch schweben, das Wasser bändigen oder in einem dunklen Portal verschwinden. Er entschied sich allerdings für eine ähnliche Methode wie der kleine Bängel und stürtzte durch eine herausgezogene Wassersphäre in das lauwarme Nass herab. Als er auftauchte befand er sich fast neben Dexus und schüttelte das Wasser aus den Haaren, was das Kind womöglich dezent hätte ärgern/erschrecken können. Als er ihn registrierte grinste er ihn an. "Und...nochmal ?"

Dexus hob ärgerlich den Kopf. Was ging in seinem wasserstoffblondgebleichtem Schädel vor? Hatte er eigentlich kapiert, dass man sich ziemlich wehtun konnte, wenn man von zu größer Höhe ins Wasser sprang. Genickbruch, Querschnittslähmung, Haarausfall, AIDS, Inkontinenz - das waren alles Dinge, die man hinterher am Hals haben konnte und es interessierte diesen Ahcxsas gar nicht.
"WIE WÄRE ES MIT NEIN, DU SAGENHAFT KINDISCHER TRAUMTÄNZER?!", entgegnete Dexus so fröhlich, er konnte und man mochte es nicht für möglich halten, dass das Wasser einen Deut wärmer wurde. Nicht nur einen Deut, viel eher stieg die Temperatur auf lauschige 99°C an.

AhcXsas registrierte den Temperaturanstieg schnell und nutzte sogleich Gegenmaßnahmen. Von der Zehe bis hin zu den Haarspitzen entstand eine leichte Frostschicht über seiner Haut und so blieb er trotz des Temperaturunterschiedes gekonnt kühl. Nur der Wasserdampf um ihn herum störte ihn etwas. Wobei 99° Für Wasser an sich noch nicht besonders heiß war, schließlich hatte BeaniXs in ihrer Badewanne meistens Extremtemperaturen.
Er glitt durchs Wasser, lies sich nichts anmerken und umkreiste DeXus nun merklich interessiert. "Awww DeXimausi hast du etwa Angst gehabt ? Entspann dich, das hier ist Urlaub. ausserdem bezweifle ich das einem Wasserbändiger durch Wasser etwas passieren könnte. Ich vertrau dir in der Hinsicht."

Dexus' Öhrchen klingelten auf. Hatte der Meister gerade wirklich gesagt, dass er ihm vertraute? In aller Bescheidenheit ließ hier in der Organisation kaum jemand verlauten, dass er Dexus vertraute, aber der Meister sagte es so leicht hin, dass es wie eine gemeißelte Tatsache klang.
"Du vertraust mir? Das ist das schönste, was mir in den letzten Monaten jemals jemand gesagt hat.", meinte der unge gerührt und ließ die Temperatur des Wassers wieder einen normalen Stand annehmen, der für normale Haut erträglich war. "Wie auch immer, ich hol meine Badehose ...", sagte er dann entschieden, da ihm langsam wirklich unangenehm zumute wurde in aller Nacktheit und steuerte das Ufer an.

AhcXsas lauschte den Worten des Jungen interessiert, aber verstand sie nicht recht. Das schönste was einem gesagt werden könne in den letzten Monaten ? Vertrauen in allen Ehren aber für AhcXsas wäre ein so simple Aussage nichts ungewöhnliches. Immerhin war der Junge ein Kind welches er aufnahm ohne Fragen zu stellen...eigentlich nahm er jeden auf ohne Fragen zu stellen...das sollte AhcXsas vielleicht ändern. Nichtsdestotrotz... Für den meister wäre eine schöne Nachricht gewesen endlich mal keine Schäden bezahlen zu müssen die irgend welche Mitglieder verbockt haben...nicht wahr PiaatricX ?
Er bemerkte schnell das DeXus auf der Suche zum Ufer war und schwamm ihm langsam hinterher. Ohne Badehose zu sein war nichts Schlechtes für den jungen, schneeblonden Niemand. Immerhin hatte er nichts zu verbergen, was BeaniXs nicht schon einmal in Stein gemeißelt hätte.